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Trump-Team bedankt sich: Joe Biden irritiert mit Trump-Kappe

Bei einem Auftritt in Pennsylvania setzt sich US-Präsident Joe Biden eine Trump-Kappe auf. Nun rätseln Beobachter, was es mit der bizarren Geste auf sich haben könnte. Interessierte Beobachter staunten nicht schlecht, als sie am Mittwoch plötzlich ein Bild von US-Präsident Joe Biden in den sozialen Netzwerken fanden, das so gar nicht zum Demokraten passen wollte. Da stand der 81-Jährige mit einer feuerroten "Make America Great Again"- (Maga-)Kappe seines politischen Widersachers Donald Trump und lächelte breit in die Kameras. Ein bizarrer Auftritt. Rechte Kommentatoren in den sozialen Medien freuten sich diebisch ob der Aufnahme, auch zahlreiche Trump-Unterstützer feixten zufrieden und begrüßten den Amtsinhaber, der nun "endlich auch auf den Trump-Zug aufgesprungen" sei, wie es bei einem Nutzer hieß. Sogar das Team des Ex-Präsidenten bedankte sich beim Mann im Weißen Haus: "Danke für die Unterstützung, Joe!", schrieb ein Mitarbeiter der Trump-Kampagne. Für die Demokraten und ihre Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris sind solche Bilder pures Gift. Dabei hatte Harris' Wahlkampf durch das TV-Duell am Dienstagabend (Ortszeit) gehörig an Fahrt aufgenommen. Nach Meinung der Mehrheit der Amerikaner hatte Bidens Vize die Redeschlacht gegen Trump eindeutig gewonnen, so sahen es die Umfragen. Und nun das. Viele Trump-Fans unter den Feuerwehrleuten Eine kompromittierende Aufnahme, die Joe Biden erneut äußerst unvorteilhaft aussehen lässt. Als wisse er nicht mehr, was er tue. Doch sind die Bilder von dem Trump-Mütze tragenden Präsidenten überhaupt echt? Und vor allem: In welchem Kontext sind sie entstanden? Fakt ist, dass Biden gemeinsam mit Kamala Harris am Mittwoch nach Shanksville, Pennsylvania , reiste, um dort an einer Gedenkfeier für die Opfer der Terroranschläge des 11. September 2001 teilzunehmen. Bei dieser Gelegenheit besuchte Biden auch eine Feuerwache, deren Mitglieder damals zu den ersten gehörten, die am Absturzort von Flug United 93, einem von islamistischen Terroristen gekaperten Flugzeug, eingetroffen waren. Unter den Feuerwehrleuten befanden sich offenbar Trump-Fans und einer der Freiwilligen trug eine Kappe mit dem Maga-Schriftzug. Biden warb in einer kurzen Ansprache in der Feuerwache dafür, dass das Land wieder zusammenwachsen müsse und die Menschen sich die Hand reichen sollten, auch über Parteigrenzen hinweg. Daraufhin nutzte ein Trump-Anhänger die Gelegenheit und bot Biden seine Maga-Kappe an, wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichten. Der 81-Jährige griff spontan zu und setzte sich die Kopfbedeckung auf. Kurz darauf gingen entsprechende Clips von der Geste viral; das Netz war voll von hämischen Kommentaren. Ein Mitarbeiter des Weißen Hauses gab später etwas kleinlaut zu, dass der Präsident sich in einer "parteiübergreifenden Geste" die Kopfbedeckung aufgesetzt habe – nachdem ihn ein Mann in ähnlicher Absicht dazu aufgefordert hatte. "Er trug sie nur ganz kurz", heißt es in der Stellungnahme des Präsidenten. Anwesende scheinen sich über Biden lustig zu machen Ob der Trump-Anhänger wirklich in demselben, parteiübergreifenden "Spirit" handelte, wie es das Biden-Team glauben machen möchte, darf bezweifelt werden. Auf einem der Videos, die von der Aktion in sozialen Netzwerken kursieren, ist zu hören, wie der Mann mit der Kappe eine abfällige Bemerkung zu Biden macht. Demnach sagt er sinngemäß übersetzt: "Jetzt bin ich stolz auf dich, du alter Sack!". Allerdings benutzt der Trump-Fan im englischen Original ein anderes Wort ("you old fart"). Eine ziemlich rüde Beleidigung. Zuvor hatten die Anwesenden auf der Feuerwache Biden regelrecht angefeuert, die Kappe aufzusetzen: "put it on, put it on", ist auf den Videos zu hören. "Setz' sie auf, setz' sie auf". Als Biden der Bitte nachkommt, ertönt schallendes Gelächter. Inwiefern der möglicherweise angeschlagene Gesundheitszustand des amtieren Präsidenten bei der Aktion eine Rolle gespielt haben könnte, ist bereits Gegenstand der Diskussionen im Netz. Manche X-Nutzer vermuten, dass Biden kaum noch Herr seiner Sinne ist und er sich deshalb von den Trump-Anhängern durch den Kakao hat ziehen lassen. Für Kamala Harris dürften die Aufnahmen jedenfalls ein Rückschlag in ihrem Bemühen sein, den Wiedereinzug Donald Trumps ins Weiße Haus zu verhindern. Die Trump-Kampagne ätzte bereits: "Kamala Harris lieferte so eine miese Vorstellung beim TV-Duell, dass Joe Biden jetzt schon Trump-Käppis aufsetzt."

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