Glückstag für Bernd
Nachdem Bernd Wiesberger nach der zähen Auftaktrunde bei den Irish Open auf Instagram noch humorvoll meinte, dass das „Glück der Iren“ wohl bei jemand anderem gewesen sein muss, entpuppt sich der zweite Spieltag am Freitag den 13. mit einer makellosen 66 (-5) als Glückstag für den Burgenländer. Matthias Schwab und Lukas Nemecz scheitern im Royal County Down GC am Cut.
Bernd Wiesberger, der sich vor neun Jahren an selber Wirkungsstätte erst im Stechen Soren Kjeldsen (DEN) geschlagen geben musste, fand zum Auftakt überhaupt nicht ins Spiel und notierte am ersten Spieltag nur eine 76 (+5). Am Freitag muss der 38-jährige somit nun beim 6 Millionen Event den Turbo zünden und eine Aufholjagd starten. Der Start glückt am anfänglichen Par 3 der 10 dann auch ziemlich stressfrei, allerdings muss er bereits auf der 11 nach verfehltem Fairway und Grün erstmals etwas zaubern.
Zwar hat er auch diesmal wieder am Par 5 der 12 so seine liebe Mühe, nachdem zunächst der Drive abbiegt und er danach den Ball nur in der Native Area unterbringt, mit einem starken Pitch legt er den Ball dann aber bis auf einen Meter zur Fahne und schnappt sich so sein erstes Birdie. Vor allem vom Tee hat Bernd auch danach weiterhin ziemlich zu kämpfen, rettet jedoch weitere Pars auf die Habenseite und kann aus einem messerscharfen Eisen auf der 16 schließlich ein weiteres Mal Kapital schlagen.
Makellos über die Distanz gespielt
Noch vor dem Turn hat er dann am Par 5 der 18 zum dritten Mal Grund zu jubeln, denn obwohl der Drive weit nach rechts zieht und auch die Vorlage das Fairway verfehlt, geht sich mit gelochtem Dreimeterputt das dritte Birdie aus, womit er endgültig voll zur gezogenen Linie aufschließt. Richtig „on fire“ holt er sich nach sehenswerter Attacke am nächsten Par 5 direkt danach auf der 1 gleich den nächsten Schlaggewinn ab. Genug hat der Burgenländer damit sichtlich noch nicht, denn mit dem nächsten perfekten Eisen geht sich auf der 2 sogar der rote Hattrick aus.
Danach flaut der unglaubliche Schwung zwar ziemlich abrupt ab, mit Pars verwaltet er das knallrote Ergebnis aber gekonnt und schaukelt schließlich die 5 unter Par sehenswert über die Distanz. Mit der 66 (-5) stemmt er so als 33. nicht nur locker den Cut, sondern dreht mit gleich zehn Schlägen weniger als noch am Vortag auch sein Gesamtergebnis vor dem Wochenende wieder auf Level Par zurück.
Aus dem Cut geputtet
Matthias Schwab stemmte sich am Donnerstag Vormittag gekonnt gegen den nordirieschen Wind und legte sich mit einer 71 (Par) eine gesunde Basis. Zwar hat der Rohrmooser nach der Par-Runde aus dem Mittelfeld nur einen kleinen Puffer auf die erwartete Cutmarke, weist jedoch auch lediglich zwei Schläge Rückstand auf die Top 10 auf, womit im Royal County Down GC wohl noch vieles möglich wäre.
Der Schladming-Pro findet dann auch hervorragend in die zweite Umrundung, denn mit zwei satten Schlägen legt er sich am anfänglichen Par 5 sogar die Eaglechance auf. Zwar will der Adler aus knapp fünf Metern nicht landen, das erste Birdie stellt so jedoch keinerlei Probleme mehr dar. Nach zwei soliden Pars danach bleibt dann am Par 3 der 4 der Abschlag im Grünbunker hängen, von wo aus er sich nicht mehr zur 3 scramblen kann und so wieder auf Level Par zurück rutscht.
Der Fehler kostet plötzlich auch die Sicherheit, da er nach verzogenem Abschlag auf der 5 das Grün nicht erreicht und sich so prompt den nächsten Fehler aufhalst. Immerhin kann er sein Spiel danach wieder konsolidieren und stopft kurz vor dem Turn auf der 9 sogar einen Monsterputt aus elf Metern zum Ausgleich. Lange muss er sich danach nicht in Geduld üben, denn schon am Par 5 der 12 knallt er die Grünattacke hervorragend aufs Kurzgemähte. Aus 1,5 Metern setzt der Adler schon zur Landung an, ehe der große Vogel nach knapp verschobenem Putt doch noch abdreht. Doch auch mit einem weiteren Birdie drückt er sein Score wieder unter Par.
Wie aus dem Nichts erwischt es ihn dann auf der 15 richtig heftig, denn nach weggehooktem Drive kann er den Ball nur besser zurück aufs Fairway quetschen und findet auch danach das Grün nocht nicht. Da dann noch dazu der Pitch etwas hart ausfällt, hängt er sich sogar ein Triplebogey um, womit er sich plötzlich nur noch an der Cutmarke wiederfindet. Da dann die nächsten Drives zu weit nach rechts ziehen und er sich in Folge mit einem kurzen verschobenen Putt und einem weiteren verpassten Scrambling nicht mehr zu Pars retten kann, rutscht er mit der 76 (+5) sogar deutlich hinter die gezogene Linie zurück.
Nemecz verpasst das Wochenende deutlich
Lukas Nemecz konnte am Donnerstag erst mit allerletzter Startzeit beginnen und hatte zunächst auch etwas Schwierigkeiten einen brauchbaren Rhythmus zu finden. Mit einem Par 5 Birdie auf der 18 gab er sich dann jedoch selbst eine kleine Initialzündung und kämpfte sich noch zu einer 72 (+1), womit auch er das Wochenende im Blick hat. Aus dem Rough verzieht er auf der 1 die Grünattacke doch ziemlich, was ihm zwar am Weg zum Par nicht wirklich behindert, Birdie geht sich so am anfänglichen Par 5 jedoch keines aus.
Nach einem souveränen weiteren Par auf der 2, erwischt es ihn dann mit einem verpassten Sand Save auf der 3 mit dem ersten Bogey, womit er genau an die prognostizierte Cutmarke zurück rutscht. Nur kurz kann er sein Spiel dann stabilisieren, ehe es ihn schon auf der 5 nach wild verzogenem Drive ein weiteres Mal erwischt. Aus 1,5 Metern kann er dann auf der 6 zwar erstmals gegensteuern, ein verzogener Tee Shot hängt ihm jedoch am Par 3 danach auch sofort das nächste Bogey um.
Des Schlechten nicht genug lässt danach noch dazu der 14. Schläger im Bag gehörig aus und sorgt so auf der 9 mit einem Dreiputt aus fünf Metern für den nächsten Schlagverlust. Nach dem Turn kann er sein Spiel aber wieder stabilisieren und tastet sich schließlich am Par 5 der 12 mit sicherem Zweiputt vom Vorgrün wieder etwas näher an die Wochenendmarke heran. Nachlegen kann der Steirer aber auf den Bahnen danach nicht und tritt sich schließlich von der 15 bis zur 17 sogar gleich drei Bogeys in Folge ein, womit das Weekend nach der 76 (+5) endgültig klar außer Reichweite liegt.
Matteo Manassero (ITA) startet bei gesamt 6 unter Par als Führender in den Moving Day.
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