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Real Madrid erschwert sich das Leben – und die größere Sorge bleibt

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Das aktuelle Real Madrid ist wohl Ancelottis holprigstes – REAL TOTAL-Grafik: Getty Images

Real Madrid stolpert – und es wird nicht leichter

LILLE. Der Riese ist ins Wanken geraten – und gefallen! Champions-League-Triumphator Real Madrid muss sich nach stolzen achteinhalb Monaten an einer neuen Serie von ungeschlagenen Pflichtspielen versuchen, denn die bisherige ist futsch. Der Lauf der Königlichen musste irgendwann enden. Dass es die erste Niederlage seit dem Copa-del-Rey-Achtelfinale am 18. Januar gegen Stadtrivale Atlético (2:4 n. V.) jedoch auswärts gegen einen gewissen Lille OSC setzen würde, hatte wohl niemand geahnt.

Erst recht nicht, wenn von den übrigen Kontrahenten in der reformierten Vorrunde der Königsklasse gleich mehrere ziemlich namhaft sind. Nach dem 3:1 zum Start gegen den VfB Stuttgart und dem 0:1 gegen den Klub von Kylian Mbappés Bruder Ethan folgt im restlichen Kalenderjahr 2024 eine herausfordernde Aufgabe nach der anderen – all das zwischen den ebenso wichtigen Liga-Partien mit derzeit drei Punkten weniger als der FC Barcelona.

22. Oktober: Real gegen Borussia Dortmund – Neuauflage des Königsklassen-Endspiels von vergangener Saison! 5. November: Real gegen AC Mailand – ein europäischer Klassiker zwischen den beiden Vereinen mit den meisten Henkelpokalen! 27. November: FC Liverpool gegen Real – Duell mit dem aktuellen Spitzenreiter der Premier League! 12. Dezember: Atalanta gegen Real – Neuauflage des phasenweise schwierigen Super-Cup-Aufeinandertreffens von Mitte August, diesmal auch noch auswärts!

Ins Achtelfinale kommt Real Madrid schon irgendwie

Ja, die Blancos sind in all diesen Begegnungen kein Außenseiter. Wie kann man das als amtierender Gewinner des prestigeträchtigsten Klub-Wettbewerbs auch sein? Ja, Real legt gerade in namhaften Top-Duellen noch mal eine Schippe an Motivation drauf. Garantieren kann einem eine zufriedenstellende Ausbeute von den zwölf zu holenden Punkten in den kommenden zwei Monaten aber ja keiner. Die Mannschaft von Carlo Ancelotti macht sich das Leben mit der unerwarteten Pleite in Lille nun hausgemacht unnötig schwer, anstatt die dort eigentlich fest eingeplanten Punkte einfach einzufahren.

Real muss sich jetzt selbst herausfordern, bestenfalls neun oder sogar alle zwölf Zähler zu sammeln, um entspannt in die sechswöchige Champions-League-Pause gehen zu können, ehe im Januar Zuhause gegen Red Bull Salzburg und auswärts gegen Stade Brest die restlichen sechs Punkte zu ergattern sind.

Klar dürfte sein: Um die Teilnahme am Achtelfinale muss man sich keine ernsthaften Sorgen machen. Es ist immerhin auch noch nie so weit gekommen, dass Real es verpasst hat. Notfalls klappt es mit dem Einzug in die K.o.-Phase über die Playoffs, in die alle Klubs kommen, die sich in der 36er-Tabelle Ende Januar auf den Plätzen neun bis einschließlich 24 befinden. Real liegt momentan auf dem 17. Rang.

Spielerisch zu oft enttäuschend: Es wird unruhiger

Für mehr Kopfzerbrechen als eine Tabelle nach zwei von acht Spielen sorgt bei Real wohl zweifellos die Art und Weise, wie diese Pleite zustande kam – und weniger die Pleite an sich. Die Madrilenen traten träge, nicht spritzig auf, wirkten mental mal wieder nicht frisch. Nach dem Double bestehend aus Meisterschaft und Königsklasse scheint die Luft etwas raus zu sein. Von fünf Auswärtsspielen in dieser Saison ging schon das vierte nicht siegreich aus.

Generell ist Real spielerisch nach wie vor weit von dem entfernt, was man sich im Sommer nach der Verpflichtung von Kylian Mbappé erhofft hatte. Die Vorstellung vor dem Pflichtspiel-Start: Jetzt werden die Gegner in Grund und Boden gespielt. Doch es muss bis hierhin schonungslos konstatiert werden: Dieses Real lehrt seine Gegner selbst mit einem Mbappé in den eigenen Reihen nicht das Fürchten.

Madrid müsse „offensiv und spektakulär“ spielen, hatte Carlo Ancelotti zu seiner Rückkehr im Sommer 2021 betont. Sein aktuelles Real-Ensemble wird diesem Anspruch aber so wenig gerecht wie wohl kein anderes zuvor. Die ausbleibenden Fortschritte in konstanter Manier lassen Teile des Madridismo allmählich unruhig werden – übrigens drei Wochen vor dem Hammer gegen LaLiga-Spitzenreiter Barça. Die unter Hansi Flick stark aufspielenden und torhungrigen Katalanen kommen am 26. Oktober zum Clásico ins Bernabéu.

„Hoffentlich wird das jetzt ein fantastischer Weckruf“

Wer es mit dem weißen Ballett hält, muss hoffen, dass der Rückschlag in Lille am Ende nicht mehr als ein neuer Startschuss gewesen sein wird. Oder um Ancelotti schlicht zu zitieren: „Die letzte Niederlage war ein fantastischer Weckruf. Hoffentlich kann das jetzt auch ein fantastischer Weckruf sein.“ Bestenfalls mit einem inbegriffenen spielerischen Upgrade…

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