1. Liga: Der Wahnsinn von Widnau
Der UHC Sarganserland dreht das Derby gegen die Rheintal Gators in Widnau und gewinnt nach einem 1:5-Rückstand noch 6:5.
So hatten sich Fans und Aktive des UHC Sarganserland das erste «Döörbi» gegen die Gators aus Widnau nach 16 Jahren nicht vorgestellt: Bei Spielhälfte führten die Rhein-Krokos absolut verdient mit 5:1. Grad im ersten Drittel trugen die UHCS-Akteure nur ihre schönen Trikots zur Schau, liessen aber die Gators mehrheitlich gewähren. 3:0 hiess es nach 20 schwachen Minuten der Gäste und 20 starken der Widnauer.
Im Mitteldrittel trat zwar etwas Besserung bei den Sarganserländern ein, Tore schossen weiterhin meist die Gators. Einzig Noah Ackermann (25.) traf einmal zwischen zwei Heimtreffern. Doch die Gäste hatten das Tempo angezogen, nun mehrten sich die Strafen der Rheintaler. Noch vor der Pause verkürzte Dario Gmür in Überzahl auf 2:5 (35.).
So ging es dann auch weiter. Mittlerweile hatte der Tabellenführer aus dem Oberland das Spiel im Griff und kam durch Gmür (45.) und Andris Rajeckis (48.) – beide Male im Powerplay – auf 4:5 heran. Der überragende Lette Rajeckis schoss dann auch kurz nach dem Time-out der Gators den Ausgleich (54.), eine Minute später traf Lukas Jalovy dann tatsächlich auch noch zum 6:5-Siegtreffer.
Was für ein Spiel! Lange sah es nach einem gebrauchten Sonntag aus für den UHCS, doch dann zeigte sich, dass die Mannschaft von Tomas Sladky einen Lauf und die missglückte letzte Saison endgültig abgeschüttelt hat. So ein Schlussdrittel hat man vom UHCS schon lange nicht mehr gesehen. Und sicher nicht in einem Derby. Wahnsinn.
Vor allem die ausländischen Verstärkungsspieler spielten gross auf – der ehemalige lettische Internationale Andris Rajeckis liess sich als bester Spieler des Tages zwei Tore und zwei Vorlagen notieren. Lukas Jalovy kam auf einen Treffer und zwei Assists. Dazu traf auch Dario Gmür, ein lupenreines UHCS-Eigengewächs, doppelt und lieferte einen Assist ab. Dies besonders erfreulich, da der Melser die letzten Saisons mit heftigen Verletzungspech zu kämpfen hatte.
Ein Telegramm fehlt an dieser Stelle – der Frust beim Gators-Spielsekretariat war wohl zu gross.