Sprachgebrauch | Alles Populisten? Wir sollten damit aufhören

Immer wieder bezichtigen wir den politischen Gegner als „Populisten“. Dabei ist der Vorwurf gänzlich inhaltsleer. Wir sollten das P-Wort schleunigst vergessen

Oft wird über das „Verbot“ von Wörtern geklagt. Zuweilen aber geht die Sprachpolizei noch nicht weit genug! Nehmen wir einmal das Label, den Ausdruck, das Schimpfwort – von einem „Begriff“ ist nämlich kaum zu sprechen – „Populismus“: Diese Vokabel gehört aus dem Sprachgebrauch gestrichen.

Das Unbehagen beginnt bei der Wortherkunft. „Populus“ bezeichnet in der römischen Geschichte das politische Volk, den Co-Souverän des Reichs: S. P. Q. R. stand auf den Standarten der Legionen, Senatus Populusque Romanus. In der altgriechischen Staatslehre entspricht Populus dem Demos. Was soll daran verwerflich sein, wenn Leute, die sich um Ämter bewerben, dem Souverän gefallen wollen?

Dem abwertenden Beiklan

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