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Trump-Sieg? Mysteriöse Wetten werfen Fragen auf

Auf einer Plattform für Wetten führt Donald Trump mit großem Abstand. Liegt das an einem Teilnehmer, der Millionen einsetzt? In vielen US-weiten Umfragen liegt Donald Trump mit Kamala Harris gleichauf, in einigen Bundesstaaten liegt er jedoch vorne. Geht es nach einer Plattform für Online-Wetten, dürfte Trump die Präsidentschaftswahlen gewinnen. Bei Polymarket, unterstützt unter anderem vom einflussreichen Silicon-Valley-Finanzier Peter Thiel, hat Trump eine Chance von 60 Prozent, die Wahl zu gewinnen, während Kamala Harris bei 40 Prozent liegt. Zum Vergleich: Die jüngste Umfrage von Reuters sieht einen 45- zu 42-Prozent-Unterschied zwischen Harris und Trump. Nun sind Wetten keine Befragungen von Wählern. Bei Polymarket fällt aber ein mysteriöser Teilnehmer besonders auf. Unter dem Pseudonym "fredi9999" sind von diesem Konto 19,5 Millionen Anteile gekauft worden, die etwa 8,7 Millionen Dollar wert sind. Auf der weitgehend unregulierten Online-Plattform können Teilnehmer mit der Kryptowährung USDC Anteile kaufen und verkaufen, die die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Ausgangs eines Ereignisses darstellen. Bis Mittwoch wurden insgesamt Anteile im Wert von 1,9 Milliarden US-Dollar gehandelt. Wie das US-Magazin "Newsweek" berichtet, hat die Person namens "fredi9999" voll auf einen Sieg von Trump gesetzt. Außerdem sei von dem gleichen Konto darauf gewettet worden, dass Trump die meisten Stimmen erhalte und die Wahl in Pennsylvania gewinne, einem der umkämpften Bundesstaaten. Insgesamt seien Wetten im Wert von 14 Millionen Dollar auf Trump gesetzt worden. Markt in Richtung Trump verschoben Wer sich hinter dem Konto verbirgt, ist unbekannt. Die Plattform erlaubt Nutzern, anonym zu bleiben. Das Profil von "fredi9999" wurde im Juni angelegt, zunächst gab es kleinere Wetten um die 500 Dollar. Fraglich ist nun, ob mit den massiven Wetten bewusst die Chancen in Richtung Trump-Sieg gesteuert werden. "Die großen Wetten des Händlers haben den Markt in Richtung Trump verschoben", schrieb Rajiv Sethi, ein Professor für Wirtschaftswissenschaften, in einem kürzlich erschienenen Substack-Beitrag. Als Grund für seine Vermutung gibt er an: "Am 7. Oktober verursachte das Volumen der auf Polymarket gehandelten Kontrakte einen Anstieg von Trumps Gewinnchancen, ohne dass ein offensichtliches Nachrichtenereignis vorlag." Er denkt, dass der Händler eine "sehr spezielle Strategie" anwendet, indem er "große Limit-Kaufaufträge knapp über dem aktuell besten Angebot platziert". Das bedeute, dass letztlich die Wett-Einsätze in die Höhe getrieben werden und jemand die Wetten günstig eingekauft hätte und dann bei einem Trump-Sieg einen Gewinn machen könnte. Hinter dem Konto könne eine Person stecken oder ein Konsortium. Unklar, ob es Trump hilft Der Professor sieht aber auch eine andere Möglichkeit: "Es könnte aber auch jemand sein, der den Preis beeinflussen und Trump bessere Aussichten geben will, als der Markt sonst vermuten lässt, in der Erwartung, dass dies die Moral stärkt und die Spenden und den freiwilligen Einsatz aufrechterhält." Der oder die Händler könnte auch versuchen, die Wahl zu beeinflussen, indem er die Wettquoten zu Trumps Gunsten verschiebt: "Es ist unklar, ob das Trump helfen würde, indem es ihn erfolgreich aussehen lässt, oder ob es Kamala-Unterstützer ermutigt, die Angst haben, dass die Märkte sie als Außenseiterin zeigen", sagte Laura Beers, Geschichtsprofessorin und Expertin für politische Wetten an der American University in Washington . Kalshi, ein weiterer Wettmarkt, der aber von den USA-Behörden reguliert und für US-Händler offen ist, gibt Trump übrigens eine etwas geringere Siegchance: 56 Prozent gegenüber 44 Prozent für Harris (Stand: Donnerstag, 17.10., 4.55 Uhr MEZ)

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