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Nach sieben Jahren Restaurierung: "Iwan der Schreckliche" wieder in der Tretjakow-Galerie

Das Gemälde "Iwan der Schreckliche und sein Sohn Iwan am 16. November 1581" von Ilja Repin, das oft auch unter dem Titel "Iwan der Schreckliche tötet seinen Sohn" bekannt ist, hat nach fast sieben Jahren der Restaurierung seinen Platz in der ständigen Sammlung der Tretjakow-Galerie in Moskau zurückerobert. Das Werk, welches zu den bedeutendsten der russischen Kunstgeschichte gehört, wurde im Jahr 2018 Ziel einer Vandalismusattacke, bei der es erheblich beschädigt wurde.

Der Angriff ereignete sich im Mai 2018, als ein betrunkener Besucher mit einem Absperrpfosten die Schutzscheibe des Bildes einschlug. Das Bild wurde an drei Stellen aufgerissen, der Rahmen ebenfalls beschädigt. Der Angreifer erklärte später, dass ihn die Darstellung von Iwan dem Schrecklichen als grausamem Mörder so sehr aufgeregt habe, dass er aus Wut das Kunstwerk habe zerstören wollen. Im Jahr 2019 wurde der Mann in Moskau zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Schaden wurde auf 30 Millionen Rubel (ca. 280.000 Euro) geschätzt.

Dieser Vorfall führte zu einem umfassenden Restaurierungsprojekt, das unter speziellen Bedingungen durchgeführt wurde. Eine eigens dafür eingerichtete Werkstatt ermöglichte es, die Schäden mit größtmöglicher Präzision zu beheben. Die Arbeiten begannen 2019 mit dem ersten Schritt, das Gemälde "zu duplizieren", also auf einen neuen Leinwandstoff zu übertragen, um die ursprüngliche Qualität zu bewahren. Dieser Schritt war notwendig, da die ursprüngliche Leinwand aufgrund der Schäden nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form erhalten werden konnte.

Am Dienstag eröffnete die Tretjakow-Galerie eine neue Ausstellung, die nicht nur das restaurierte Meisterwerk zeigt, sondern auch einen umfassenden Blick auf den langen und schwierigen Prozess seiner Wiederherstellung bietet. Die Ausstellung wird bis November 2025 geöffnet sein. Auch Archivmaterialien und Dokumente, die die öffentliche Reaktion auf das Werk und die Geschichte der wiederholten Angriffe auf das Bild zeigen, werden präsentiert.

"Das Werk ist jetzt zuverlässig geschützt: Es wird nun in einer speziell entworfenen, klimatisierten, vandalismussicheren Kapsel ausgestellt", teilte Kulturministerin Olga Ljubimowa mit.

Die Geschichte des Gemäldes ist von zahlreichen dramatischen Ereignissen geprägt. Bereits 1913, noch zu Repins Lebzeiten, wurde das Werk von einem Ikonenmaler mit einem Messer attackiert. Dieser war empört über die Darstellung von Iwan dem Schrecklichen und seinem Sohn und fügte dem Gemälde mit drei Messerstichen erheblichen Schaden zu. Die Gesichter der abgebildeten Figuren mussten in der Folge praktisch neu geschaffen werden.

Das Gemälde wurde 1885 von Repin vollendet und erlangte rasch große Berühmtheit. Es zeigt den russischen Zaren Iwan IV., auch Iwan der Schreckliche genannt, der in einem Wutanfall seinen eigenen Sohn getötet haben soll. Ob dies wirklich geschah, ist umstritten. Die Darstellung machte das Gemälde zu einem der bekanntesten Werke Repins. Es wurde von Pawel Michailowitsch Tretjakow, dem Gründer der Tretjakow-Galerie, erworben und ist seitdem ein zentrales Exponat der Sammlung.

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