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Commerzbank: Bundesregierung kritisiert Pläne von Unicredit scharf

Seit September dieses Jahres hat die Unicredit immer mehr Anteile an der Commerzbank erworben. Eine Übernahme sehen viele Beobachter kritisch. Die italienische Großbank Unicredit baut über Finanzinstrumente ihre Beteiligung an der Commerzbank aus. Die Gesamtposition betrage nun rund 28 Prozent, teilte die Unicredit in Mailand mit. Die Bundesregierung lehnt die Übernahmepläne ab und kritisierte das Vorgehen der Bank scharf. Die italienische Großbank sei hier "erneut unabgestimmt" vorgegangen und das sei bemerkenswert, weil sie zuvor öffentlich betont habe, vor den Bundestagswahlen nicht weiter aktiv werden zu wollen, sagte Vize-Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Mittwoch in Berlin . Schon im September hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) das Verhalten der Bank als "unfreundliche Attacke" bezeichnet. Der Bund hat entschieden, bis auf Weiteres keine Commerzbank-Aktien mehr zu verkaufen. Unicredit will weitere Anteile erwerben Die Unicredit hatte Anfang September den Teilausstieg des Bundes genutzt, der die Bank während der Finanzkrise gestützt hatte, und war in großem Stil bei der Commerzbank eingestiegen. Die Unicredit hatte sich zunächst über Finanzinstrumente die Option gesichert, ihren Anteil von 9 auf 21 Prozent aufzustocken. Dies musste aber noch von der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) genehmigt werden. Knapp ein Drittel der Anteile halten die Italiener eigenen Angaben zufolge über direkte Beteiligungen, die übrigen 18,5 Prozent über Finanzinstrumente. Der Schritt stehe im Einklang mit dem Ziel, die Beteiligung auf 29,9 Prozent auszubauen, und unterstreiche den Glauben an einen starken deutschen Bankensektor. Zugleich betont Unicredit weiter, dass ihr Commerzbank-Engagement derzeit lediglich als Investment zu betrachten sei. Die Position habe zudem keine Auswirkungen auf ein paralleles Übernahmeangebot für die italienische Banco BPM. Sorge vor Stellenabbau Zugleich hat die Unicredit die Erlaubnis beantragt, ihren Anteil auf bis zu 29,9 Prozent zu erhöhen. Ab 30 Prozent wäre sie verpflichtet, ein öffentliches Übernahmeangebot vorzulegen. Unicredit-Chef Andrea Orcel hat immer wieder betont, er sehe umfangreiche Synergien zwischen der Commerzbank und der Mailänder Großbank. Die Gewerkschaft Verdi befürchtet im Fall einer Übernahme einen Kahlschlag bei der Commerzbank mit ihren etwa 42.000 Beschäftigten und verweist auf die Übernahme der Hypovereinsbank (HVB) durch die Unicredit im Jahr 2005, die bei dem Münchner Institut zu einem Schrumpfkurs geführt hatte.

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