Oscar-Kandidat | Regisseur Mohammad Rasoulof: „Alle warten auf einen bestimmten Moment“
Ein grauer Novembermorgen in Berlin. Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof ist in der Stadt, um über seinen Film Die Saat des heiligen Feigenbaums zu sprechen. Treffpunkt ist eine Hotelsuite am Kudamm, in die er leise und freundlich mit Handschlag grüßend hereinbittet. Eine Begegnung, die im Frühjahr noch unvorstellbar war. Im April war der 52-Jährige, unmittelbar nach der Fertigstellung seines letzten Films, zu acht Jahren Gefängnis, Peitschenhieben, einer Geldstrafe und der Beschlagnahmung seines Eigentums verurteilt worden. Rasoulof gelang die Flucht, er lebt mittlerweile in Hamburg.
In Die Saat des heiligen Feigenbaums, der im Mai in Cannes uraufgeführt wurde und am 26. Dezember im Kino anläuft, seziert er, wie das Unrechtssystem in Teheran ei
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