Juli Zeh und Michael Kretschmer fordern, die Corona-Politik endlich aufzuarbeiten

Juli Zeh, Juristin und Schriftstellerin, kritisierte schon früh die Lockdown-Strategie. Michael Kretschmer fühlte sich als Ministerpräsident während der Pandemie im Hamsterrad. Beide fordern, die Corona-Zeit nicht länger zu verdrängen

Er hätte sie „gerne einmal persönlich kennengelernt“, sagt am Ende des Videotelefonats Michael Kretschmer zu Juli Zeh. Der CDU-Politiker, Ministerpräsident Sachsens, und die Schriftstellerin, die in Brandenburg lebt, sind per Du und schätzen sich.

Zeh, deren Romane Corpus delicti (2009) und Über Menschen (2021) Fragen verhandeln, wie sie Demokratie und Gesellschaft während der Coronazeit schwer belasteten, und Kretschmer saßen 2023 auf zwei unterschiedlichen Podien einer Veranstaltung, die sich vergebens bemühte, eine Aufarbeitung der Pandemie-Politik anzustoßen.

der Freitag: Frau Zeh, wann haben Sie das letzte Mal mit jemandem über Corona diskutiert?

Juli Zeh: Richtig diskutiert im kontroversen Sinne habe ich schon länger ni

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