EM 2024: Gerade noch so ins Viertelfinale gerettet: England der Favorit, der keiner sein dürfte – ein Blick in die Geschichte

Die Engländer erkämpfen sich nach 90 leidvollen Minuten gegen die Slowakei den Einzug ins Viertelfinale. Mit dem Sieg hatten viele vorab gerechnet. Dabei ist die Bilanz von England bei Europameisterschaften mies.

England, das Mutterland des Fußballs. Das Land von Fußballlegenden wie George Best und Bobby Charlton. Das Land, in dem einst David Beckhams rechter Fuß und auch David Beckhams linker Fuß – um ein Filmzitat zu bemühen – zu Weltstargröße gereift ist. England, die stolze Fußballnation. Auch bei dieser Europameisterschaft wurden die Three Lions wieder zu den Favoriten gezählt, wie so oft. Dabei zeigt der Blick in die Geschichtsbücher: Auf der großen Bühne einer EM haben die Engländer noch nie wirklich überzeugt. Geschweige denn Titel geholt.

Beim letzten europäischen Turnier hätten es die Engländer fast geschafft, den europäischen Fußballthron zu erklimmen. Der Traum vom ersten Titel platzte dann aber ausgerechnet zu Hause im Wembley-Stadion, als sie an den Italienern scheiterten. Niemals zuvor hatten es die Engländer so weit bei einer Europameisterschaft geschafft.Yamal, Porträt 1600

Miese Bilanz der Engländer bei Europameisterschaften

Abgesehen davon sieht die Bilanz der Engländer bei Europameisterschaften aber duster aus. Gerade einmal dreimal schafften sie es unter die besten Drei: 1968 gewannen die Lions gegen die UdSSR im Spiel um Platz 3, 1996 scheiterten die Engländer im Halbfinale an Deutschland. Wobei das Spiel um Platz 3 damals nicht ausgespielt wurde, die Platzierung daher nicht offiziell ist. 

Fünfmal hatten sie sich gar nicht erst für die Euro qualifiziert, viermal kamen sie über die Vorrunde nicht hinaus. Die Europameisterschaft 2024 eingerechnet, erreichten sie lediglich zweimal das Achtelfinale, zweimal das Viertelfinale. Statt großer Erfolge holten die Engländer bisher eher Negativrekorde. So sind die Three Lions inzwischen berühmt-berüchtigt für ihre Performance in Elfmeterschießen. Keine andere Mannschaft hat jemals mehr verloren. Ein Fluch, der England seit dem EM-Halbfinale 1990 verfolgt und den Lions bei der letzten EM den Titel kostete. Zu fünf Elfmeterschießen mussten die Engländer bei Europameisterschaften bisher antreten, nur eines konnten sie für sich entscheiden.Das sind die Stars der EM

England, der unwahrscheinliche Favorit 

Die Ausbeute der Engländer bei Europameisterschaften ist also offensichtlich mau. Dass die Three Lions auch diesmal wieder zu den besten Mannschaften Europas gezählt wurden, haben sie vor allem zwei Dingen zu verdanken, dass sie 2021 bereits am Titel schnupperten und dass das Team vor Superstars aus der Premier League nur so strotzt. Obendrauf stürmt für die Lions Superstar Harry Kane. Das größte Problem der Mannschaft, wurde im Vorfeld gemunkelt, sei der Trainer Gareth Southgate.

Am Sonntagabend beim Achtelfinalspiel nun sah es tatsächlich lange so aus, als würde es der Vize-Europameister England dem Europameister Italien gleichtun und sich aus dem Turnier verabschieden. Gegen die Slowakei sahen die Briten in ihrem ersten K.o.-Spiel dieser EM blass aus, lagen lange zurück. Erst in der Nachspielzeit verhinderte Jude Bellingham mit dem Ausgleich das Ausscheiden und erzwang damit die Verlängerung. Harry Kane legte kurz darauf nach. Mit Ach-und-Krach retteten sich die Lions ins Viertelfinale. Eine unwahrscheinliche Wendung.

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