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Uni Leipzig: Besetzung "gegen Israels Genozid": Polizei räumt pro-palästinensisches Aktivistencamp

Stern 
Uni Leipzig: Besetzung

Erst mussten Pro-Palästina-Aktivisten ihr Camp vor dem Bundestag räumen, dann an der Humboldt-Universität. Jetzt schreitet die Polizei auch in Leipzig ein.

Nach der Besetzung des Audimax an der Leipziger Universität durch propalästinensische Aktivisten hat die Polizei mit der Räumung begonnen. "Eine gewaltsame Störung des Lehrbetriebs und Inbesitznahme universitärer Räumlichkeiten dulden wir nicht", hieß es in einer Mitteilung der Universität. Die Entscheidung zur Räumung sei unumgänglich gewesen, da Gefahr in Verzug für die Sicherheit aller Studierenden und Lehrenden bestehe.

Ziel sei es, das Hausrecht der Universität durchzusetzen, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend. Beamte seien bereits im Hörsaalgebäude. Ein Teil der Unterstützer im Innenhof habe nach Aufforderung die Eingänge zum Gebäude freiwillig verlassen, andere hätten weggetragen werden müssen.Pro-Palästina-Proteste an Universitäten 18.24

Pro-Palästina-Aktivisten besetzten Audimax "gegen Genozid"

Das Audimax und der Innenhof auf dem Innenstadt-Campus der Universität Leipzig wurden am Dienstagnachmittag besetzt. Laut Polizei hat ein Dutzend Menschen das Audimax besetzt. Im Innenhof hatten sich laut Polizei 50 bis 60 Unterstützer eingefunden. Zudem hätten rund 40 proisraelische Demonstranten gegen die Besetzung protestiert. Sie entrollten Banner unter anderem mit der Aufschrift "Uni-Besetzung gegen Genozid".

Die zu einem großen Teil vermummten Besetzer erklärten, auf dem Campus für Palästina zu kämpfen, verbarrikadierten die Audimax-Türen von innen, versperrten von außen den Zugang durch Sitzblockaden und errichteten Zelte auf dem Innenhof. Es gab aber auch Proteste gegen die Besetzung.Polizeieinsatz bei propalästinensischem Protest vor Berliner Humboldt-Universität 18.31

Universitätsleitung in Leipzig verurteilt Eskalation

Rektorin Eva Inés Obergfell sagte: "Proteste und Demonstrationen sind grundsätzlich legitim, solange sie das Ziel der Information und Verständigung verfolgen. Eine Gefährdung Unbeteiligter und eine Eskalation sind hingegen keine akzeptable Form freiheitlicher Auseinandersetzung." Die Universität habe Strafanzeige erstattet. Der Lehrbetrieb im Audimax bleibe für den Rest der Woche ausgesetzt.

Zuvor hatten am Dienstag auch an der Freien Universität Berlin Aktivistinnen und Aktivisten ein propalästinensisches Camp errichtet. Dieses wurde kurz darauf von der Polizei geräumt.

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