Natur: MV hat den zweitgesündesten Wald aller Flächenländer
Die Bestände erholen sich langsam von den Dürren der Vorjahre. Vor allem der Buche geht es besser.
Mecklenburg-Vorpommern hat den zweitgesündesten Wald aller Flächenländer in Deutschland. Das geht aus der Waldzustandserhebung 2023 hervor, die Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) am Montag in Berlin veröffentlichte. Demnach weisen im Nordosten 23 Prozent aller Bäume deutliche Schäden auf. Bundesweit sind es 35 Prozent. Besser ist die Situation demnach in Brandenburg mit 16 Prozent. Ähnliche Werte wie MV weisen dem Bericht zufolge Niedersachsen und Schleswig-Holstein mit jeweils 24 Prozent auf.
Der Wald in Mecklenburg-Vorpommern erholt sich langsam von den Folgen der Trockenheit der vergangenen Jahre, wie Agrar- und Forstminister Till Backhaus (SPD) im Januar bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2023 für Mecklenburg-Vorpommern sagte. Der Anteil der Bäume mit deutlichen Schäden ging demnach im Vergleich zu 2022 um drei Prozentpunkte zurück. Allerdings verringerte sich zugleich der Anteil der Bäume ohne Schäden und beträgt nun nur noch 17 Prozent, wie es damals hieß. "Die Erhebung ergab, dass der Gesundheitszustand unserer Wälder weiterhin besorgniserregend ist", konstatierte Backhaus.
Erholt hat sich in MV vor allem die Buche, wie aus der Waldzustandserhebung des Bundes hervorgeht. Bei dieser Baumart galten 2023 noch 18 Prozent der Bäume als deutlich geschädigt - ein Jahr zuvor waren es 30 Prozent gewesen. Am stärksten waren die deutlichen Schäden zuletzt bei der Eiche mit 40 Prozent (plus sieben Prozentpunkte zu 2022).
In Mecklenburg-Vorpommern wächst auf etwa 558.000 Hektar Wald. Mit einem Flächenanteil von 21,3 Prozent gehört das Bundesland zu den waldärmeren Regionen in Deutschland. In Rheinland-Pfalz und in Hessen sind es jeweils etwa 40 Prozent. Nach den Worten von Backhaus hat Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2020 die bundesweit größte Aufforstungsinitiative gestartet. Bis 2030 sollen rund 8600 Hektar und damit zehn Prozent der landeseigenen Agrarflächen aufgeforstet oder für andere Klima- und Naturschutzprojekte wie etwa die Moorrenaturierung eingesetzt werden.