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Obere Alarmstufen: Hohe Waldbrandgefahr in Sachsen - Entspannung aber in Sicht

Stern 
Obere Alarmstufen: Hohe Waldbrandgefahr in Sachsen - Entspannung aber in Sicht

Nach einem feuchtkühlem Juli-Auftakt macht der Hochsommer in Sachsen seinem Namen alle Ehre. Sonne satt und über 30 Grad trocknen die Vegetation aus - aber es kommt neuer Regen.

Mit dem Ende des kühlen regenreichen Wetters am vergangenen Wochenende hat die Gefahr von Waldbränden in Sachsen zugenommen. Für den Norden des Landkreises Bautzen und von Leipzig sowie die Dahlener Heide und den Wermsdorfer Wald gilt aktuell die zweithöchste Warnstufe 4. Bis auf den Vogtlandkreis und einige Flecken im Erzgebirge besteht mittlere Gefährdung, wie aus der aktuellen Übersicht auf der Homepage des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hervorgeht. Die Prognose indes weist ab Mittwoch schon wieder eine geringe bis sehr geringe Gefährdung aus. Die Meteorologen erwarten reichlich Niederschlag, sodass sich die Lage entspannt. "Es kommt schon wieder Schaukelwetter", sagte eine LfULG-Sprecherin.

Wegen der mit dem Klimawandel einhergehenden Verschiebung von Niederschlägen ins Winterhalbjahr rechnet der Staatsbetrieb Sachsenforst auch in diesem Sommer mit angespannten Phasen hoher Waldbrandgefahr. Trockene Vegetation in Verbindung mit Wind begünstigten diese, sagte ein Sprecher. Schon zu Jahresbeginn trockneten hohe Temperaturen und Wind die relevante Streuschicht - abgestorbene Blätter und Zweige auf dem Waldboden - schnell aus. Dabei verlieren die sandigen Waldböden im Norden des Freistaates noch einmal schneller Feuchtigkeit. Es gebe dort einen Hohen Anteil von Gras zwischen den Bäumen, "das gut brennt". 2024 sei die Situation aber aufgrund des bisherigen Regens etwas günstiger.

Seit Jahresbeginn 53 Waldbrände

Nach Angaben der Behörde wurden seit Jahresbeginn bisher 53 Waldbrände registriert, die eine Gesamtfläche von 6,4 Hektar umfassten. Aufgrund der Meldefristen könne nicht ausgeschlossen werden, dass sich weitere ereigneten, sagte der Sprecher. 2023 waren es 110 Waldbrände mit einer betroffenen Gesamtfläche von 136 Hektar, darunter ein Großbrand in der Gohrischheide im Juni. In den meisten Fällen ging ihre Entstehung auf menschliche Ursachen zurück, zwölf davon wurden gelegt und der übrige Teil entstand durch fahrlässiges Verhalten. 

In Sachsen gibt es fünf Waldbrandgefahrenstufen. Die Stufe 1 steht für eine sehr geringe Gefahr, die 5 für eine sehr hohe Gefahr. Bei den Stufen 4 und 5 wird empfohlen, die betroffenen Waldgebiete zu meiden. Wer dennoch in den Wäldern unterwegs ist, darf die Hauptwege nicht verlassen. Die Landkreise können zusätzliche Beschränkungen erlassen - häufigste Ursache von Waldbränden im Freistaat ist Fahrlässigkeit. 

Dürrephasen als Indiz für Klimaveränderung

Hitze und Trockenheit begünstigen laut LfULG seit etwa zehn Jahren das Auftreten und die Dauer von Dürrephasen in Sachsen. Ihre Häufigkeit sei ein Indiz für die Klimaveränderung. Längerfristige Niederschlagsdefizite und kurzfristige -überschüsse durch Starkregen träten gleichzeitig auf, hohe Temperaturen verstärkten infolge der Verdunstung die Wirkung eines Niederschlagdefizits. Und in Sachsen wirkten noch die Auswirkungen des Dürrejahres 2018 in der Natur nach. 

Der Deutsche Wetterdienst rechnet in den nächsten Tagen mit Starkregen, Hagel und Sturmböen sowie Schauern bis zum Wochenende - bei weiter sommerlichen Temperaturen. Auch lokal ergiebiger Regen werde die Flüsse, die derzeit wenig Wasser führten, nicht anhaltend füllen, sagte die Sprecherin des LfULG. So bewegen sich gut ein Viertel der Pegelstände im Niedrigwasserbereich und mehr als ein Drittel darauf zu und das Grundwasser unterschreitet an gut einem Drittel der ausgewerteten Meldestellen den monatstypischen Wert - im Schnitt um 24 Zentimeter.

 

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