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Verkehr: Stadtwerke: Regierung bei Tram durch Englischen Garten stur

Stern 

Völlig überraschend hatte die Staatskanzlei einer Tram durch den Englischen Garten im März eine Absage erteilt. Der Ärger war groß, der Streit ging weiter. Doch das letzte Wort scheint nun gesprochen.

Nach ihrer überraschenden Absage im März bleibt die bayerische Staatsregierung nun bei ihrem strikten Nein zum Bau einer Tram-Linie durch den Englischen Garten in München: Ein Spitzengespräch zwischen den Stadtwerken, der Landeshauptstadt und zwei Ministern brachte kein neues Ergebnis, wie die Stadtwerke am Dienstag mitteilten. 

Mit Staatskanzleichef Florian Herrmann und Justizminister Georg Eisenreich (beide CSU) habe man über die vom Freistaat zuletzt vorgetragenen Kritikpunkte beraten, hieß es in der Mitteilung. "Wir haben unser Gesprächsangebot an den Freistaat erneut bekräftigt. Wir sind bereit, die kritischen Punkte lösungsorientiert zu besprechen und Möglichkeiten, die Trasse schmaler zu machen, zu diskutieren", sagte der Geschäftsführer der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), Ingo Wortmann, die zu den Stadtwerken gehört. Die Minister hätten aber weitere Gespräche abgelehnt. "Das ist sehr bedauerlich, da so ein volkswirtschaftlich sinnvolles Verkehrsprojekt, welches die Straßen entlastet, unmöglich wird."

Über die Tram-Linie durch den Englischen Garten wurde in München jahrelang gestritten. Der damalige Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte sich am Ende offen für das Projekt gezeigt - weshalb das Kabinett 2017 letztlich entschied, man werde der Aufnahme von Planungen zustimmen und die Prüfung einer natur- und denkmalverträglichen Lösung, "die auch eine Prüfung von Alternativen umfassen soll, konstruktiv begleiten". Der Freistaat ist Eigentümer des Englischen Gartens und hat damit das letzte Wort in der Angelegenheit.

Im März zog Staatskanzleichef Herrmann dann aber die Reißleine und stoppte die Pläne. Die vorgelegten Planungsunterlagen zeigten, "dass eine Realisierung der Trambahnstrecke nicht ohne massive, nicht denkmalverträgliche Eingriffe erfolgen kann", hieß es zur Begründung in einem Schreiben Herrmanns an den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Daher ziehe das Kabinett seine Zustimmung zurück. Reiter reagierte verärgert und warf der Staatsregierung vor, eigene Zusagen nicht einzuhalten. Die MVG kritisierte, bereits im Mai 2023 seien dem Freistaat die Planungsunterlagen zur Verfügung gestellt worden. Seither seien immer wieder Gesprächsangebote gemacht, aber abgesagt worden.

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