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EU-Handelsstreit mit China: Strafzölle könnten Niedersachsens Schweinezüchter treffen

Stern 
EU-Handelsstreit mit China: Strafzölle könnten Niedersachsens Schweinezüchter treffen

Die Zoll-Auseinandersetzung zwischen der EU und China macht nicht nur der Autoindustrie Sorgen. Es könnte in Niedersachsen auch eine ganz andere Branche treffen.

Mögliche chinesische Strafzölle auf Schweinefleisch aus der EU könnten indirekt auch Landwirte und Fleischverarbeiter aus Niedersachsen treffen. "Direkt aus Deutschland geht derzeit kein Schweinefleisch nach China, sodass die Auswirkungen nur indirekt wären", sagt Jörn Ehlers, Vize-Präsident des Landesbauernverbandes Landvolk Niedersachsen und selbst Schweinehalter, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Denn aus anderen EU-Ländern werde durchaus nach China exportiert.

"China nutzt viele Schweinefleischprodukte, die der europäische Verbraucher nicht so gerne konsumiert, und ist für diese Sparte ein wichtiger Markt", so Ehlers. Sollte es hier zu Sanktionen oder Handelsbeschränkungen kommen, könnte dies auch Auswirkungen in der gesamten EU haben. "Weltweit ist die Fleischnachfrage weiterhin ansteigend, sodass sich unter Umständen dann Märkte neu sortieren müssten."

Landwirte sehen sich als Bauernopfer

Peking erwägt als Reaktion auf EU-Strafzölle gegen hoch subventionierte Elektroautos aus China unter anderem Zölle gegen Schweinefleisch aus der EU. Die Landwirte sieht Ehlers dabei zu Unrecht im Visier. "Für die europäischen Landwirte wäre ein solcher Handelskrieg sicherlich ärgerlich, da wir mit dem eigentlichen Problem der Automobilhersteller nichts zu tun haben und der Streit somit auf unserem Rücken ausgetragen würde."

In Niedersachsen gibt es laut Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands 3850 schweinehaltende Betriebe mit zusammen 6,93 Millionen Schweinen.

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