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Zirkustiere: Ehemalige Zirkuslöwin Manuschka vorübergehend in der Pfalz

Stern 

Wenn das Licht der Manege verlöscht, fristen Zirkustiere nicht immer ein schönes Dasein. Auf dem Weg in eine bessere Zukunft macht eine Löwin nun Station in Rheinland-Pfalz.

Raubtier-Neuzugang in der Pfalz: Die ehemalige Zirkuslöwin Manuschka hat in Maßweiler ein vorübergehendes Zuhause bezogen. "Da bei der Auffangstation Tierart ein Gehege verfügbar war, stimmte Vier Pfoten einer Übernahme zu", sagte Diplom-Biologin Eva Lindenschmidt. "In einigen Monaten soll sie in das niederländische Vier-Pfoten-Großkatzenschutzzentrum "Felida" reisen, wo aktuell die Bauarbeiten für neue Gehege laufen. Dort wird das Experten-Team versuchen, sie mit einem männlichen Löwen zu vergesellschaften."

Manuschka wurde 2019 in Frankreich in dem Großkatzenpark eines Tiertrainers geboren und mit etwa drei Monaten mit ihrem Halbbruder an einen deutschen Zirkus verkauft, wo sie ihr bisheriges Leben verbrachte. "Die Gespräche mit dem ehemaligen Besitzer begannen vor etwa drei Monaten", sagte Lindenschmidt. Der Zirkus hatte ursprünglich zwei Löwen.

Halbbruder unerwartet gestorben

"Nachdem Manuschkas Halbbruder unerwartet gestorben ist, hat die Zirkus-Familie beschlossen, sie freiwillig abzugeben und künftig auf die Haltung von Großkatzen zu verzichten." Auf der Suche nach einer geeigneten Einrichtung sei die Organisation Vier Pfoten kontaktiert worden. Der Transport verlief demnach reibungslos.

In den ersten Tagen sei Manuschka zur Eingewöhnung in einem Innengehege betreut worden, um sich an die neue Umgebung und das Tierpfleger-Team zu gewöhnen. "Am Dienstag wurde sie erstmals auf die 850 Quadratmeter große Außenanlage entlassen", erklärte die stellvertretende Betriebsleiterin. In den nächsten Monaten soll ein Ärzteteam die Löwin einem eingehenden Gesundheitscheck unterziehen.

Gegen Großkatzen in deutschen Zirkussen

"Wir schätzen, dass derzeit etwa 60 Großkatzen in deutschen Zirkussen gehalten werden", sagte Karina Omelyanovskaya, Kampagnenverantwortliche bei Vier Pfoten. Die Organisation stehe in regelmäßigem Austausch mit Zirkussen, die Wildtiere halten, um möglichst viele Großkatzen zu retten. "Dies geschieht unter der Voraussetzung, dass ein Nachzucht- und Nachstellverbot für neue Großkatzen in diesen Zirkussen in Kraft tritt. Einzelne Rettungen können die Situation langfristig nicht verändern. Wir brauchen ein Tierschutzgesetz, das Wildtiere wirklich schützt, damit Fälle wie dieser bald der Vergangenheit angehören."

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