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US-Wahl 2024: Wird Joe Biden nun früher nominiert? Demokrat kritisiert "Machtspiel erster Güte"

Stern 

Joe Biden hat einen schwierigen Stand in seiner Partei – und das kurz vor der US-Wahl. Die Parteispitze will seine offizielle Nominierung vorziehen, doch Abgeordnete wehren sich.

Tage nach dem Attentat auf Ex-Präsident Donald Trump lässt die Unruhe um US-Präsident Joe Biden nur geringfügig nach. Eigentlich soll Biden am Parteitag der Demokraten Mitte August als Kandidat offiziell nominiert werden. Doch die Parteispitze bestätigte am Dienstag vor Pressevertretern Pläne, Biden bereits am 21. Juli bei einer "virtuellen namentlichen Abstimmung" vorzeitig zu nominieren. Dagegen regt sich nun innerparteilicher Widerstand.

Demokraten wollen Joe Bidens frühere Nominierung verhindern

Drei Demokraten mit Sitz im US-Repräsentantenhaus protestieren offenbar per Brief gegen eine vorzeitige Nominierung Bidens. Die Büros der Abgeordneten Susan Wild, Mike Quigley und Jared Huffman teilten mit, sie hielten es für eine schlechte Idee, die Debatte über Biden zu unterdrücken und jede mögliche Änderung auf dem Wahlzettel vorzeitig zu beenden. Dies könne die Moral und die Einheit der Demokraten zutiefst untergraben. Eine Kopie des Briefs liegt der Nachrichtenagentur Reuters vor. Wie weiter mit Joe Biden 8:16

Die Parteispitze begründete den Vorstoß damit, man wolle sichergehen, dass Biden auf allen Wahlzetteln stehe. So gab es zum Beispiel in Ohio Probleme mit Fristen, die mittlerweile ausgeräumt sind. In der "New York Times" nannte ein Demokrat die Idee ein "Machtspiel erster Güte" – wenn auch ohne seinen Namen nennen zu wollen.

Um die mentale und körperliche Gesundheit des 81-Jährigen Präsidenten gibt es seit Monaten eine Debatte – richtig Fahrt aufgenommen hatte diese nach dem TV-Duell zwischen Trump und Biden Ende Juni. Biden hatte sich mehrfach verhaspelt, sich mitten im Satz verloren und war danach scharf kritisiert worden, auch von seiner eigenen Partei. Mehrere Abgeordnete hatten danach gefordert, Biden solle sich aus dem Wahlkampf zurückziehen, der hatte bisher widersprochen. Auch Großspender und berühmte Parteianhänger wie Schauspieler George Clooney gingen mit Forderungen an die Öffentlichkeit

Laut Umfrage kein Stimmungsumschwung bei Wählerinnen und Wählern

Die Schüsse auf Trump am Wochenende brachten die Diskussion um Biden kurzzeitig zum Schweigen. Ergebnisse einer neuen Umfrage von Reuters/Ipsos zeigen, dass die vergangenen Tage keinen Einfluss auf die Umfragewerte beider Kandidaten haben. Unter registrierten Wählern lag Trump bei 43 Prozent, Biden bei 41 Prozent. Wahlumfragen in den USA weichen je nach Anbieter aber voneinander ab und werden oft telefonisch durchgeführt, deshalb sind die Daten häufig ungenau.

FS Bidens mögliche Nachfolger 11.25

Biden hatte die Präsidentschaftsvorwahlen seiner Partei in den Bundesstaaten – ohne echte Konkurrenz – schon vor Monaten gewonnen. Er muss aber, wie Trump in dieser Woche, noch formell von Delegierten aus allen Bundesstaaten offiziell als Kandidat für die eigentliche Präsidentenwahl Anfang November nominiert werden.

Quellen:  "New York Times", Reuters, Nachrichtenagentur DPA

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