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Urteil nach Millionenbeute: Nach Einbruch in Tresorraum: Haftstrafen gegen vier Männer

Stern 

Ungestört knacken Einbrecher in einer Tresoranlage in Berlin 295 Schließfächer und entkommen mit einer Millionenbeute. Die Beute ist verschwunden. Mehrere sind nun Täter verurteilt worden.

Nach dem spektakulären Einbruch in einen Tresorraum in Berlin-Charlottenburg mit Beute in Millionenhöhe sind vier Männer verurteilt worden. Das Landgericht der Hauptstadt verhängte Haftstrafen zwischen dreieinhalb und acht Jahren. Die 26 bis 53 Jahre alten Angeklagten wurden unter anderem des Diebstahls mit Waffen, in einem Fall der Beihilfe dazu schuldig gesprochen. Ein fünfter Angeklagter wurde freigesprochen. 

Mehrere der Angeklagten werden von der Staatsanwaltschaft dem Clan-Milieu zugerechnet. Zudem wurde der mitangeklagte damalige Geschäftsführer der Tresoranlage verurteilt. Der 53-Jährige hatte gestanden und erhielt nun mit dreieinhalb Jahren Haft die niedrigste Strafe. Im Fall eines anderen Angeklagten wurde im Urteil die Einziehung von Wertersatz in Höhe von 17,6 Millionen Euro angeordnet.

Bei dem Einbruch am 19. November 2022 wurden laut Anklage 295 Schließfächer aufgebrochen und Luxusuhren sowie Bargeld, Schmuck und Edelmetall gestohlen. Anschließend legten die Täter Feuer, um Spuren zu vernichten. Der Verbleib der Beute in zweistelliger Millionenhöhe ist ungeklärt.

Täter hatten Schlüssel und Zugangs-Codes 

Einige Angeklagte sollen den Einbruch geplant und im Hintergrund vorbereitet haben. Ein 28-jähriger Angeklagter sei schließlich mit bislang unbekannten Tätern eingebrochen. Dabei seien die Täter bestens ausgestattet gewesen, denn der damalige Chef der Tresoranlage habe ihnen zuvor Transponder, Schlüssel und Zugangs-Codes ausgehändigt und dafür gesorgt, dass die Alarmanlage außer Kraft gesetzt wird.

Die Staatsanwaltschaft hatte Haftstrafen zwischen dreieinhalb und neun Jahren beantragt. Die Verteidiger plädierten auf geringere Strafen, in einem Fall auf Freispruch. Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund alleine aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.

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