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Biden erwägt laut Medienberichten Ausstieg aus dem Präsidentschaftswahlkampf

Stern 
Biden erwägt laut Medienberichten Ausstieg aus dem Präsidentschaftswahlkampf

Nach wochenlangem Druck erwägt der gesundheitlich angeschlagene US-Präsident Joe Biden Medienberichten zufolge nunmehr einen Ausstieg aus dem Rennen um das Weiße Haus. Die "New York Times" zitierte am Donnerstag mehrere Stimmen aus Bidens Umfeld, denen zufolge der 81-Jährige anfange zu akzeptieren, dass er bei der Wahl im November gegen seinen Rivalen Donald Trump nicht gewinnen könne. Indes äußerte auch der demokratische Ex-Präsident Barack Obama einem Medienbericht zufolge Zweifel an Bidens Kandidatur.

"Die Realität setzt sich durch", zitierte die "New York Times" aus dem Umfeld des US-Präsidenten. Demnach wäre die Quelle nicht überrascht, wenn Biden bald Vizepräsidentin Kamala Harris unterstützen würde, so dass diese Präsidentschaftskandidatin der Demokraten werden könne. Eine weitere dem Präsidenten nahestehende Person betonte jedoch, Biden habe noch nichts entschieden.

Das Nachrichtenportal Axios berichtete unter Berufung auf Parteivertreter, Biden könne bereits an diesem Wochenende aus dem Rennen um das Weiße Haus aussteigen. Der Sender NBC zitierte eine Biden nahestehende Person mit den Worten: "Wir sind kurz vor dem Ende."

Der US-Präsident steht seit seinem fahrigen und wirren Auftritt im Fernsehduell mit Ex-Präsident und Herausforderer Donald Trump Ende Juni massiv unter Druck. Aus den Reihen der eigenen Demokratischen Partei wurden die Zweifel an der Eignung des 81-Jährigen für eine zweite Amtszeit lauter. 

20 Mitglieder des Kongresses riefen Biden bereits öffentlich zum Rückzug aus dem Präsidentschaftswahlkampf auf. In Jon Tester aus dem Bundesstaat Montana schloss sich nun ein zweiter demokratischer Senator den Forderungen an. Er sei der Meinung, "dass Präsident Biden keine weitere Amtszeit anstreben sollte", erklärte Tester.

In den vergangenen Tagen hatten sich Medienberichten zufolge bereits der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, und der Minderheitenführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, mit Biden getroffen und diesen vor den negativen Auswirkungen seiner Kandidatur für die Aussichten der Demokraten bei der Wahl gewarnt. 

Auch Ex-Präsident Obama äußerte einem Medienbericht zufolge Vertrauten gegenüber Zweifel an einer erneuten Kandidatur Bidens. Obama glaube, dass Bidens Chance auf einen Sieg kleiner geworden sei und dass der 81-Jährige "ernsthaft über die Realisierbarkeit seiner Kandidatur nachdenken" sollte, zitierte die "Washington Post" aus Obamas Umfeld. Eine direkte Reaktion Obamas gab es zunächst nicht.

Biden war während Obamas Präsidentschaft von 2009 bis 2017 dessen Vizepräsident. Obama hat nach wie vor großen Einfluss in der Demokratischen Partei und wäre zu diesem Zeitpunkt das prominenteste Parteimitglied, das Biden zur Aufgabe der Kandidatur aufriefe.

Bislang beharrte Biden, der sich aktuell mit einer Corona-Infektion in seinem Strandhaus im Ostküstenstaat Delaware befindet, auf seiner Kandidatur. Auch sein Wahlkampfteam bekräftigte Bidens Verbleib im Rennen um eine zweite Amtszeit. "Er kandidiert zur Wiederwahl. Unbegründete Mutmaßungen aus anonymen Quellen sind kein Scoop", erklärte Wahlkampfleiter T.J. Ducklo im Onlinedienst X.

Die als mögliche Alternativkandidatin gehandelte US-Vizepräsidentin Harris äußerte sich in einer Rede im umkämpften Bundesstaat North Carolina nicht zu dem Thema. Stattdessen nannte sie den Kontrast zwischen Biden und Trump "wie Tag und Nacht" und bezeichnete die Wahl im November als "folgenreichste und wichtigste Wahl unseres Lebens".

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