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Computerpanne: Verspätungen und Flugausfälle durch weltweite IT-Störung

Stern 

Wie in vielen Weltregionen treten in NRW gravierende Computerprobleme auf. Betroffen sind Flughäfen, aber auch Kommunen. Offen ist, wann es vor allem an Flughäfen wieder reibungslos klappt.

An Flughäfen in NRW bleibt der Luftverkehr auch über den Nachmittag hinaus gestört. Zwar ist ein Software-Fehler gefunden, der weltweit Störungen in Computersystemen auslöste. Die Auswirkungen sind jedoch noch spürbar. "Der Flugbetrieb läuft, aber deutlich langsamer an den betreffenden Check-ins", sagte ein Sprecher des Flughafens Köln/Bonn der Deutschen Presse-Agentur. 

Von der Störung betroffen sei kein System des Flughafens, sondern die Check-in- und Boarding-Systeme bestimmter Fluggesellschaften. Durch Flugausfälle und Verspätungen infolge der Störung sei es an gewissen Teilen des Terminals schon merklich voller als sonst, so der Sprecher. Die Stimmung unter den Passagieren sei aber insgesamt ruhig. An wartende Reisende werde Wasser verteilt. 

Eurowings annulliert Flüge 

Auch am größten Flughafen in NRW in Düsseldorf würden betroffene Passagiere im Terminal mit Wasser versorgt, sagte ein Flughafensprecher. Es komme zu Beeinträchtigungen bei Check-in- und Boarding-Prozessen, vor allem von Eurowings. Abflüge der Airline würden daher manuell eingecheckt. 

Bei Eurowings mussten indes über den gesamten Tag zahlreiche Flüge gestrichen werden. Von und nach Düsseldorf wurden bis zum späten Nachmittag über 50 Eurowings-Flüge gestrichen, von und nach Köln 24. Nachdem die Fluggesellschaft am Mittag mitgeteilt hatte, aufgrund anhaltender technischer Störungen alle innerdeutschen Flüge sowie Flüge von und nach Großbritannien mit Abflugzeit bis 15.00 Uhr zu streichen, gab es auch danach weitere Annullierungen.

Noch keine Aussicht auf Ende der Störung

"Wir streichen immer noch schwerpunktmäßig innerdeutschen Flüge auch über 15 Uhr hinaus", sagte eine Unternehmenssprecherin der dpa. Wann der Flugverkehr wieder ohne Einschränkungen laufen kann, war am späten Nachmittag zunächst offen. "Wir setzen alles dran, dass sich die Lage bis morgen normalisiert hat, aber bestätigen kann ich das noch nicht", so die Sprecherin. 

Die Fluggesellschaft ist nach eigenen Angaben von einer großflächigen globalen IT-Störung betroffen. Dadurch seien die Check-In- und Boarding-Prozesse beeinträchtigt. Ein Online-Check-in sei derzeit nicht möglich. "Alle von der IT-Störung betroffenen Prozesse liegen außerhalb unserer Kontrolle", hieß es. Trotzdem versuche man 80 Prozent des Flugprogramms durchzuführen. 

Probleme auch in Dortmund

Laut der Unternehmenswebsite waren über 80 Flüge von den Annullierungen betroffen. Von einer innerdeutschen Flugstreichung betroffene Fluggäste sollen eigenständig ein Bahnticket buchen und dieses zur Erstattung einzureichen, hieß es. 

Am Flughafen in Dortmund seien neben Eurowings auch die Systeme von Ryanair und Wizz Air betroffen, sagte eine Flughafensprecherin. Der Flugbetrieb laufe aber trotz der Störung weiter. Drei Flüge seien infolge der Störungen gestrichen worden, die meisten anderen hätten Verspätungen. Bereits am Mittag hatte man vom betroffenen Check-in- und Boarding-System auf ein anderes Abfertigungssystem umgestellt.

IT-Störung in Kommunen soll behoben werden

In NRW sind durch eine Störung auch einige Kommunen betroffen, die mit dem Unternehmen Südwestfalen-IT (SIT) zusammenarbeiten. Wie viele der gut 70 Kommunen in NRW als SIT-Kunden betroffen sind, konnte das Unternehmen nicht sagen. Auch das Ausmaß war unklar. Eine Sprecherin sagte, dass die Störungen voraussichtlich noch am Nachmittag in allem Kommunen behoben würden und am Montag alles wieder normal laufen solle. 

Der Kreis Soest teilte mit, dass die Störung vor allem für Kundinnen und Kunden der Ausländerbehörde spürbar gewesen sei, da etwa keine Aufenthaltstitel vergeben werden konnten. Neue Termine würden nun direkt vereinbart. Die allermeisten Serviceleistungen der Kreisverwaltung liefen jedoch reibungslos.

Hersteller will Problem behoben haben

Ein fehlerhaftes Software-Update hatte am Morgen weltweit weitreichende Störungen ausgelöst. Betroffen waren etwa Fluggesellschaften, Krankenhäuser und Behörden. Ursache war ein fehlerhaftes Update eines IT-Sicherheitssystems mit dem Namen "Falcon Sensor" des Herstellers Crowdstrike. Dieser bestätigte den Fehler und erklärte ihn am Mittag für behoben. Mit der Konzentration in der Software-Industrie passiert es immer wieder, dass zahlreiche Unternehmen von Problemen einzelner Anbietern getroffen werden. 

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