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US-Wahl: Donald Trump hat einst Geld an Kamala Harris gespendet – das ist seine Erklärung

Stern 
US-Wahl: Donald Trump hat einst Geld an Kamala Harris gespendet – das ist seine Erklärung

Mit Kamala Harris muss sich Donald Trump im Präsidentschafts-Wahlkampf wohl auf eine neue Herausforderin einstellen. Vor seiner politischen Laufbahn hatte er ihr noch Geld gespendet.

Es war ein Paukenschlag, der seit Tagen erwartet wurde: US-Präsident Joe Biden verzichtet auf eine zweite Amtszeit, stellt seine Wahlkampagne ein. Sein republikanischer Gegner Donald Trump wird gegen einen anderen Herausforderer antreten müssen. Vizepräsidentin Kamala Harris gilt als wahrscheinlichste Kandidatin – und wurde einst auch von Trump und seiner Familie unterstützt. 

Der Spenden-Scheck macht gerade wieder auf den sozialen Netzwerken die Runde. 5000 Dollar spendete Donald Trump 2011 für Harris' Wahlkampf. Allerdings nicht für einen politischen: Vor ihrem Amt als Bidens Vize hatte die Juristin als oberste Staatsanwältin von Kalifornien gearbeitet. In den USA wird das Amt wie viele andere auch per Wahl besetzt. Auch die Wiederwahl 2013 förderte Trump, diesmal aber nur mit 1000 Dollar. Im Jahr 2014 spendete auch seine Tochter Ivanka Trump 2000 Dollar an Harris, berichtete die "Washington Post".

Trump Scheck Harris

Was steckt hinter Donald Trumps Spende an Kamala Harris?

Warum Trump Harris Geld gespendet hatte, war schon im Wahlkampf für die Wahl 2020 spekuliert worden – schließlich war auch damals Harris gegen Trump angetreten, wenn auch nur als Kandidatin für die Vizepräsidentschaft. Die meisten Beobachter waren sich schon damals sicher: Für Trump ging es in erster Linie ums Geschäft.

"Das hat nichts mit Prinzipien oder politischen Ansichten zu tun", gibt sich Gwenda Blair bei "Politico" sicher. Die Professorin hat ein Buch über die Trump-Dynastie verfasst. In der Baubranche von New York City sozialisiert, habe Trump gelernt, Parteispenden als Maschinenöl für seine Geschäfte zu benutzen, so die Expertin. "Es ging dabei nur um Hebel, um Macht auszuüben", erklärt sie. "Das war immer so und hat sich auch nicht geändert."

Tatsächlich könnte auch im Falle von Harris ein ganz konkreter Anlass für die Spende bestanden haben: In Kalifornien wurden damals Vorwürfe gegen die sogenannte Trump University untersucht, reihenweise Kunden betrogen zu haben. Der damalige Oberstaatsanwalt von New York, Eric Schneiderman, habe ihn um die Spende an Harris gebeten, sagte Trump unter Eid in einer Ermittlung gegen Schneiderman aus. Das berichtete "Fox News" unter Berufung auf Gerichtsunterlagen. Schneiderman habe ihm versichert, dass es wegen der Trump University nie zu einer Klage kommen werde, erklärte Trump demnach. Er habe daraufhin auf einer von Schneiderman organisierten Spendenveranstaltung für Harris den Maximalbetrag gespendet.

Geholfen hat es Trump am Ende nicht: Er musste nach mehreren erfolgreichen Sammelklagen knapp 25 Millionen Dollar zurückzahlen. Schneiderman musste 2018 zurücktreten, nachdem ihm mehrere Frauen körperliche Misshandlung vorwarfen.

Reps gegen Harris 10:49

"Sie küssen mir den Hintern"

Dass er Geldspenden nutzt, um sich politische Vorteile zu schaffen, ist bei Trump kein Geheimnis. Im Gegenteil: "Ich habe an jeden gespendet. Weil das mein Job war", gab Trump 2016 bei einem Wahlkampf-Auftritt in Iowa unumwunden zu. "Ich muss an sie spenden. So bekomme ich, was ich will. Wenn ich anrufe, küssen sie mir den Hintern."

Neben Harris erhielten auch zahlreiche weitere Staatsanwälte Gelder von ihm, unabhängig von ihrer politischen Einstellung. Auch an heutige politische Gegner spendete er – inklusive seiner Gegenkandidatin Hillary Clinton. "Ich habe an die meisten der Leute gespendet, gegen die ich nun kandidiere", prahlte Trump.

Harris will sauber bleiben

Kamala Harris muss sich wegen der Spende indes keine Vorwürfe machen lassen. Ihr Büro hatte die vor ihrem Amtsantritt eingereichte Klage nicht direkt bearbeitet, sie wurde weiter verfolgt. Als Donald Trump 2015 seine erste Kandidatur für das Präsidentenamt ankündigte, spendete sie das Geld – an eine Bürgerrechtsgruppe.

Quellen: Politico, Washinton Post, Wall Street Journal

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