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Attentat auf Trump: Secret Service räumt ein: "Wir haben versagt"

Stern 
Attentat auf Trump: Secret Service räumt ein:

Wie konnte es zu dem Attentat auf Donald Trump kommen? Secret Service-Chefin Kimberly Cheatle hat dem Kongress in einer Befragung nun erste Antworten geliefert.

Die Chefin des Secret Service, Kimberly Cheatle, steht seit dem Attentat auf Ex-US-Präsident Donald Trump massiv unter Druck. Nun hat sie bei einer Anhörung vor einem Ausschuss im US-Kongress ein Versagen ihrer Behörde eingestanden. "Die feierliche Mission des Secret Service ist es, die Anführer unserer Nation zu schützen", sagte Cheatle am Montag vor dem für die Kontrolle der Bundesbehörden zuständigen Gremium. "Am 13. Juli haben wir versagt."

Das Attentat auf Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania stelle das "bedeutendste operative Versagen des Secret Service seit Jahrzehnten" dar, sagte Cheatle. Als Chefin der Behörde übernehme sie die "volle Verantwortung für jegliche Sicherheitslücke". Der Secret Service ist in den USA für den Schutz ranghoher Politiker zuständig, darunter amtierende und frühere Präsidenten.

Ex-Secret-Service-Agent zum Trump-Attenat 9.29

Bei dem versuchten Mordanschlag in der Stadt Butler hatte der mutmaßliche Täter mit seinem halbautomatischen Gewehr das Feuer auf Trump eröffnet. Dieser überlebte nur knapp und wurde von einer Kugel am rechten Ohr getroffen. Ein Mann im Publikum wurde getötet, zwei weitere Teilnehmer der Kundgebung wurden schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter, der 20-jährige Thomas Matthew Crooks, wurde von einem Scharfschützen des Secret Service erschossen – 26 Sekunden nachdem er die ersten acht Schüsse auf Trump abgegeben hatte.

Versuchtes Attentat auf Donald Trump sei "vermeidbar" gewesen

Unmittelbar nach dem Attentat war die Frage laut geworden, wie sich Crooks mit seiner Waffe nur etwa 150 Meter entfernt von Trump hatte positionieren können. Den Ermittlern zufolge handelte er allein und ohne ideologischen oder politischen Hintergrund.

"Diese Tragödie war vermeidbar", sagte der republikanische Ausschussvorsitzende James Comer bei der Eröffnung der Anhörung. Er forderte Cheatle zum Rücktritt auf. Der Secret Service habe eine "Null-Fehler-Mission", sagte Comer. Die Behörde habe am 13. Juli und in den Tagen vor der Wahlkampfveranstaltung versagt.

Auch der republikanische Abgeordnete Michael Turner aus Ohio rief die Behörden-Chefin zum Rücktritt auf. "Sie sollten nicht nur zurücktreten, sondern, wenn Sie sich weigern, muss Präsident (Joe) Biden Sie feuern, weil sein Leben, das Leben von Donald Trump und all der anderen Menschen, die Sie schützen, in Gefahr ist", sagte er.

FS Donald Trump FS

Cheatle war 2022 von Biden zur Chefin des Secret Service ernannt worden. Zuvor hatte sie bereits 27 Jahre für die Behörde gearbeitet, bevor sie 2021 die Sicherheitschefin für den Getränkekonzern PepsiCo für den Bereich Nordamerika wurde.

Vorwürfe, Trump würde nicht ausreichend geschützt

Der Vorfall war eine Eskalation im ohnehin schon aufgeheizten US-Wahlkampf und warf ernste Fragen dazu auf, ob der Ex-Präsident und aktuelle Präsidentschaftskandidat Trump ausreichend geschützt wurde. Der Secret Service räumte inzwischen ein, dass er in der Vergangenheit mitunter Anforderungen zu zusätzlichen Ressourcen für Trumps Schutz nicht immer nachgekommen sei. Der Sprecher der Behörde, Anthony Guglielmi, hatte solche Vorwürfe unmittelbar nach dem Attentat zunächst zurückgewiesen. 

Nun erklärte er auf Anfrage: "In einigen Fällen, in denen bestimmte Spezialeinheiten oder Ressourcen des Secret Service nicht zur Verfügung gestellt wurden, hat die Agentur Änderungen vorgenommen, um die Sicherheit der zu schützenden Person zu gewährleisten." Dazu gehöre, dass etwa andere Behörden spezielle Aufgaben übernommen hätten. Auch dies dürfte bei der weiteren Befragung Cheatles eine Rolle spielen.

Hinweis: Diese Meldung wurde mit weiteren Informationen ergänzt.

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