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Klimaaktivisten blockieren zeitweise Flughäfen in Köln und europäischen Städten

Stern 
Klimaaktivisten blockieren zeitweise Flughäfen in Köln und europäischen Städten

Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation haben am Mittwoch den Flughafen Köln/Bonn zeitweise lahm gelegt. Nach Angaben einer Sprecherin der Kölner Polizei klebten sich am frühen Morgen fünf Menschen auf einem Rollfeld des Flughafens fest. Sie wurden von der Polizei gelöst. Der Flugbetrieb konnte nach mehreren Stunden wieder aufgenommen werden. Im Tagesverlauf gab es laut Flughafen jedoch Verspätungen und Flugausfälle.

Die drei Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 20 und 55 Jahren waren laut Polizei gegen 05.45 Uhr auf das Gelände des Flughafens gelangt. Bis gegen 09.00 Uhr seien die Aktivsten von dem Rollfeld gelöst worden. Der Flugbetrieb wurde demnach am Vormittag wieder aufgenommen, als klar war, dass sich keine weiteren Aktivisten im Sicherheitsbereich aufhielten.

Die Aktivisten wurden zunächst festgenommen und nach Aufnahme der Personalien wieder entlassen. Die Ermittlungen übernahm der Staatsschutz der Kölner Polizei. Den fünf Verdächtigen werden unter anderem gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz und Hausfriedensbruch vorgeworfen. 

Die Letzte Generation erklärte, für die Blockade verantwortlich zu sein. Demnach durchtrennten die Aktivisten einen Zaun am Flughafen und fuhren teils mit Fahrrädern in die Nähe von Start- und Landebahnen, um sich dort festzukleben. In einer Mitteilung forderte sie die Bundesregierung dazu auf, ein rechtsverbindliches internationales Abkommen für den globalen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle bis 2030 auszuarbeiten. 

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) verurteilte die Blockade scharf. "Wer gewaltsam auf Flughäfen eindringt, Rollfelder besetzt und Maschinen blockiert, gefährdet Menschenleben", sagte er der Funke-Mediengruppe. Der Bundestag müsse die geplante Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes schnellstens beschließen. Das Gesetz sehe für das Eindringen auf Flughäfen Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren vor.

Auch der Flughafenverband ADV verurteilte "das kriminelle Einbrechen der Klimaaktivisten" scharf. "Es braucht ernste strafrechtliche Konsequenzen für dieses Handeln", erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Der Verband unterstützt demnach die geplante Verschärfung des Luftsicherheitsgesetzes.

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) äußerte ebenfalls scharfe Kritik. "Was diese Leute da veranstalten, hat nichts mit Protest und Meinung zu tun, sondern das sind gleich mehrere Straftaten", sagte er der "Rheinischen Post". Dieses Vorgehen erweise dem "Klimaschutz einen Bärendienst".

Ähnliche Proteste gab es am Mittwoch auch an Flughäfen weiterer Länder. In Großbritannien am Londoner Flughafen Heathrow wurden neun Aktivisten der Gruppe Just Stop Oil festgenommen. In Norwegen kam es zu einer Blockade am Osloer Flughafen von zwölf Aktivisten. Auch aus Spanien und Finnland wurden ähnliche Vorfälle gemeldet.

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