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Berlin und London vereinbaren engere Zusammenarbeit bei Waffenentwicklung

Stern 

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein britischer Kollege John Healey haben eine engere Zusammenarbeit ihrer Länder bei der "Entwicklung, Produktion und Beschaffung von Waffen und Munition" vereinbart. Die Minister unterzeichneten am Mittwoch in Berlin eine gemeinsame Erklärung zur engeren militärischen Zusammenarbeit, die erste dieser Art zwischen den beiden Ländern.

Als ein Beispiel nannte Pistorius die gemeinsame Entwicklung weitreichender Präzisionswaffen, die Deutschland mit Frankreich und anderen europäischen Ländern beschlossen hat. Er sei froh über die Ankündigung Healeys, dem Vorhaben beizutreten, sagte Pistorius. "Damit wollen wir gemeinsam eine europäische Fähigkeitslücke schließen", sagte der SPD-Politiker bei Healeys Antrittsbesuch in Berlin. 

Healey, der noch keine drei Wochen im Amt ist, wurde mit militärischen Ehren in Berlin empfangen. "Wir wollen und wir müssen noch enger zusammenarbeiten" und "unsere Beziehung auf ein neues Fundament stellen", betonte Pistorius. Beide Länder wollten "den europäischen Pfeiler innerhalb der Nato und damit auch die Nato insgesamt stärken", fügte er hinzu.

Healey nannte die "joint declaration" einen "wichtigen Schritt" auf dem Weg zu einer "neuen, tiefergehenden Verteidigungsbeziehung" zwischen beiden Ländern. In den Jahren nach dem britischen Austritt aus der EU seien die Beziehungen Großbritanniens mit vielen europäischen Verbündeten "bestenfalls angespannt" gewesen, sagte Healey. Die neue Labour-Regierung sei "bereit, unsere Beziehungen zu Europa neu zu gestalten". 

Die Labour-Partei hatte bei der Parlamentswahl Anfang Juli in einem Erdrutschsieg erstmals seit 14 Jahren wieder die Regierungsmehrheit im Unterhaus erlangt. Die Regierung von Premierminister Keir Starmer hat in Aussicht gestellt, die Beziehung zu den europäischen Partnern in vielen Bereichen neu auszurichten.

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