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Künstliche Befruchtung: In-vitro-Fertilisation – was ist das eigentlich?

Stern 
Künstliche Befruchtung: In-vitro-Fertilisation – was ist das eigentlich?

Eine In-vitro-Fertilisation, kurz IVF, ist eine Methode zur künstlichen Befruchtung. Wie läuft sie genau ab? Und wie stehen die Chancen, dass ein Kind zur Welt kommt? 

In-vitro-Fertilisation – was ist das genau?

Die Frau muss sich in den meisten Fällen zunächst einer Hormonbehandlung unterziehen. Das soll die Eierstöcke anregen, mehrere Eier gleichzeitig reifen zu lassen. Sind die Eizellen reif, entnimmt sie die Ärztin oder der Arzt und führt sie in einem Laborglas mit den Spermien des Mannes zusammen. Daher stammt auch der Name: "in vitro", was übersetzt "im Glas" bedeutet. Anders als bei der Intrazytoplasmatischen Spermieninjektion, kurz ICSI, wird das Spermium des Mannes dabei allerdings nicht in die Eizelle eingespritzt. Bei der klassischen IVF-Behandlung soll die Befruchtung spontan stattfinden. 

Gelingt die Befruchtung ("Fertilisation"), entwickeln sich die befruchteten Eizellen in einem Brutschrank weiter. Spätestens am sechsten Tag nach der Eizell-Entnahme überträgt ein Mediziner ein bis maximal drei Embryonen in die Gebärmutter der Frau.

Wann ist ein solcher Eingriff nötig?

Eine In-vitro-Befruchtung eignet sich für Paare mit Kinderwunsch, bei denen andere Behandlungen der Unfruchtbarkeit, etwa Inseminationen (Spermien werden in die Gebärmutter übertragen), nicht zum Erfolg geführt haben. Auch beschädigte Eileiter, zum Beispiel nach einer Operation, oder eine eingeschränkte Zeugungsfähigkeit des Mannes rechtfertigen eine In-vitro-Fertilisation.

Wie stehen die Chancen auf eine Schwangerschaft?

Etwa jeder fünfte Behandlungszyklus glückt, und es kommt zu einer Geburt. Die Erfolgsaussichten schwanken jedoch stark – sie hängen etwa vom Alter der Frau und der vorliegenden Fruchtbarkeitsstörung ab.

Welche möglichen Risiken gibt es?

Werden zwei oder drei Embryonen übertragen, kann es grundsätzlich zu einer Mehrlingsschwangerschaft mit entsprechenden Risiken für Mutter und Kinder kommen. Der gesamte Prozess der Behandlung kann als seelisch und körperlich belastend empfunden wurden. Eine Garantie, dass die In-vitro-Fertilisation glückt und ein Kind geboren wird, gibt es nicht.

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In seltenen Fällen kommt es aufgrund der Hormonstimulation zum sogenannten Überstimulationssyndrom, das mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Spannungsgefühlen einhergehen kann. Auch Atemnot oder Störungen der Blutgerinnung können auftreten. In sehr schweren Fällen muss die betroffene Frau in einer Klinik behandelt werden, um weiteren Komplikationen vorzubeugen. 

Was kostet eine In-vitro-Fertilisation?

Sind Mann und Frau gesetzlich krankenversichert, belaufen sich die Kosten auf circa 3000 Euro pro Behandlung. In der Regel übernimmt die Krankenkasse bei den ersten drei Versuchen die Hälfte der Kosten, allerdings nur bei verheirateten Paaren, bei denen die Frau zwischen 25 und 40 Jahre, der Mann zwischen 25 und 50 Jahre alt ist. Sind die Partner privat versichert, entfallen diese Altersgrenzen, und das Paar muss mit Blick auf eine mögliche Kostenübernahme in der Regel nicht zwingend verheiratet sein. Teils sind die Regelungen der privaten Krankenkassen sehr unterschiedlich. Es lohnt sich also vor einem möglichen Behandlungsbeginn die Kostenübernahme zu klären.

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