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Umstrittene Aktion: Gremmels verurteilt Protestaktion im Bergpark Wilhelmshöhe

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Umstrittene Aktion: Gremmels verurteilt Protestaktion im Bergpark Wilhelmshöhe

Leuchtend grünes Wasser im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel - für diese Aktion von Umweltaktivisten hat Kulturminister Gremmels keinerlei Verständnis.

Mit deutlicher Kritik hat Hessens Kulturminister Timon Gremmels auf eine Protestaktion von Umweltaktivisten an den Wasserspielen im Kasseler Bergpark Wilhelmshöhe reagiert. Er verurteile den Farbanschlag, teilte Gremmels mit. "Die Gefährdung einer Weltkulturerbestätte ist kein geeignetes Mittel, um Öffentlichkeit für eine Meinungsäußerung herzustellen." 

Bei der nicht angemeldeten Aktion waren am Sonntag nach Polizeiangaben mehrere Personen auf die Kaskaden der Wasserspiele gestiegen, hatten ein Banner gegen Wasserverschmutzung gezeigt und eine unbekannte Substanz in das herabfließende Wasser eingebracht, das sich daraufhin leuchtend grün verfärbte.

Gremmels betonte, der Bergpark Wilhelmshöhe sei ein Ort von herausragendem und historischem Wert. "Kunst und Kulturgüter anzugreifen und eine Beschädigung in Kauf zu nehmen, darf niemals Form des legitimen Protests sein, daher verurteile ich das Vorgehen der Aktivisten. Aktionen dieser Art haben generell das Potenzial, wichtige Orte und Werke nachhaltig zu schädigen."

Die Aktivisten waren nach ihrer Aktion zunächst geflüchtet, zwei von ihnen konnten jedoch kurz darauf festgenommen werden. Die beiden 24 und 32 Jahre alten Männer aus Kassel seien nach dem Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen worden, sagte ein Polizeisprecher. Insgesamt waren nach bisherigen Erkenntnissen vier Personen an der Aktion beteiligt. Gegen sie wird wegen des Verdachts auf Gewässerverunreinigung sowie auf gemeinschädliche Sachbeschädigung ermittelt. Möglicherweise steht auch der Verdacht auf Hausfriedensbruch im Raum.

Den Polizeiangaben zufolge konnte der Wassermeister das verfärbte Wasser in ein separates Rückhaltebecken einspeisen, sodass die Wasserspiele fortgesetzt werden konnten. Dadurch sei es lediglich zu einer verkürzten Dauer der abschließenden Wasserfontäne gekommen. 

Um welche Substanz genau es sich handelte, ist noch unklar, es wird jedoch davon ausgegangen, dass sie für Menschen und Tiere ungefährlich ist, wie der Polizeisprecher sagte. Bereits am Sonntag waren Wasserproben entnommen worden, die von der unteren Wasserbehörde analysiert werden. Ob ein Sachschaden entstanden ist, war zunächst unklar. Da sich die Substanz nicht selbstständig abbaue, werde sie voraussichtlich irgendwann durch den Fluss Fulda abgeleitet, so der Sprecher. 

 

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