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Olympia 2024: DLV-Staffel läuft hinterher – und kommt nicht zur Ruhe

Stern 
Olympia 2024: DLV-Staffel läuft hinterher – und kommt nicht zur Ruhe

Die Debatte um Alica Schmidt statt Luna Bulmahn in der Mixed-Staffel des DLV findet kein Ende. Dabei bleiben nur noch wenige Tage, bis der Blick wieder aufs Wesentliche gerichtet werden muss.

Am Freitag geht es um alles. Dann finden die Vorläufe für die 4x400-Meter-Staffel statt. Doch noch sind die Läuferinnen und Läufer vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) mit vergangenem Freitagabend beschäftigt. 

Da hatte die Mixed-Staffel als Siebte im Vorlauf das Finale klar verpasst. Startläufer Jean Paul Bredau zeigte dabei nicht die von ihm zuletzt gewohnte Leistung: Nach Paris gereist mit einer Saisonbestzeit von 45,03 Sekunden schaffte er in der Staffel "nur" 46,58 Sekunden. Nach dem verpatzten Lauf sagte er: "An der Form wird es heute nicht gelegen haben. Sondern eher daran, was vor der Staffel passiert ist. Es sind einige Entscheidungen gefallen, in die nicht alle zugewilligt haben." Und, so der 25-Jährige weiter: "Vom DLV wird ganz klar gesagt: Die schnellsten Vier sollen laufen. Es wurde anders entschieden."

Noah Lyles Sprintfinale Olympia Paris 6:00Die mit Bredau liierte Läuferin Luna Bulmahn hatte bei Instagram geschrieben, sie sei die zweitschnellste deutsche 400-Meter-Athletin auf dem Papier. Dass sie für die Mixed-Staffel nicht berücksichtigt wurde, sei nicht ihre Entscheidung und liege nicht in ihrer Hand. Stattdessen liefen noch Alica Schmidt, Manuel Sanders sowie Eileen Demes.

Streit in der DLV-Staffel

Tatsächlich hatte Bulmahn kurz vor dem Spielen eine Bestzeit von 51,72 Sekunden hingelegt, während Schmidts Saisonbestzeit bei 52,18 Sekunden liegt. Schmidt ist regelmäßiges Mitglied der Staffel, zeigte zuletzt konstantere Leistungen als Bulmahn und trug auch zur Olympia-Qualifikation für Paris bei.

Im Rausch der Spiele: die schönsten Bilder aus Paris 21:36

Bulmahn wird nach den Misstönen in der französischen Hauptstadt nicht zum Einsatz kommen. Bredau durfte im Einzel über 400 Meter ran, verpasste aber das Halbfinale. 45,40 Sekunden genügten weder für den notwendigen Sieg noch für eine der beiden schnellsten Zeiten. Danach erklärte er, er stehe für die 4x400-Meter-Staffel zur Verfügung. 

Debatte um Alica Schmidt schlägt hohe Wellen

Nach internen Gesprächen hat sich Bredau beim Team entschuldigt. Auf Nachfrage bejahte er die Frage, ob er seine Aussagen bereue. Weiter äußern wollte er sich dazu nicht. "Ich hab' mein Handy weggelegt, damit ich vollen Fokus auf den Sport abrufen kann." 

Steit in 400 Meter Staffel 14.54Denn in den sozialen Netzwerken schlägt das Thema so hohe Wellen, dass der DLV dortige Anfeindungen gegen seine Sportlerinnen und Sportler nach dem Staffel-Ärger verurteilt. Man distanziere sich "entschieden von jeglicher Form von Hate-Speech im Zusammenhang mit der Besetzung der Mixed-Staffel gegen die betroffenen Athletinnen und Athleten", teilte der Verband mit. "Diffamierungen, Anfeindungen oder Persönlichkeitsverletzungen werden wir über unsere Kooperation mit der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt verfolgen", bekräftigte der DLV.

Bis Freitag hat das DLV-Team noch Zeit, die Köpfe freizukriegen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: das Laufen.

Quellen:  "Sueddeutsche.de", DPA, "Eurosport.de", Luna Bulmahn auf "Instagram"

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