Die weibliche Linie: In Pakistans Hauptstadt gibt es ab jetzt Busse nur für Frauen
Sie sind pink, kostenlos und sicher: Besondere Busse sollen Frauen und Mädchen in Pakistan sicher ans Ziel bringen. Noch gibt es die Fahrzeuge aber nur in zwei Metropolen.
Nur angesprochen oder gleich begrapscht: Für Frauen in Südostasien stehen Belästigungen in öffentlichen Verkehrsmitteln auf der Tagesordnung. Das soll sich ändern. Pakistans Hauptstadt Islamabad führt nun Busse nur für Frauen ein.
Unter dem Slogan "No Fare & No Barriere" sollen pinke Busse Lehrerinnen und Schülerinnen aus umliegenden Dörfern einen sicheren Transport in die Stadt ermöglichen, teilte ein Sprecher des Bildungsministeriums vor Ort der Deutschen Presse-Agentur mit. Grundsätzlich stünden sie jedoch allen weiblichen Fahrgästen zur Verfügung. Die Busse sollen am Mittwoch an den Start gehen. Die Fahrt soll kostenlos sein.Vergewaltigungsprozess Taxi Berlin 17:53
Nach Angaben des Ministeriumssprechers hielten Fahrkosten oder Angst vor Belästigung in öffentlichen Bussen vor allem in ländlichen Gegenden viele Mädchen vom Schulbesuch ab. Zwar sind in Islamabad bereits Schulbusse unterwegs, die kostenlos sind und nur Mädchen transportieren, diese fahren jedoch in der Regel nicht bis in Gebiete außerhalb der Stadt. "Wir hoffen, dass viele Mädchen zurück in die Schule gehen", sagte der Ministeriumssprecher über die Initiative.
Pakistans pinke Busse sollen Bildungschancen verbessern
Belästigungen in öffentlichen Verkehrsmitteln sind in dem traditionellen südasiatischen Land ein weit verbreitetes Problem. In Metrolinien größerer Städte gibt es daher schon länger Frauenabteile, die jedoch auch häufig von Männern genutzt werden.
FS Transgender in Pakistan 1300
Die Idee mit den pinken Bussen wurde bereits im Februar in der pakistanischen Millionenmetropole Karachi umgesetzt. Die Stadt war mit zehn pinken Bussen gestartet. Künftig soll die Zahl aber steigen und dann fast die gesamte Stadt abdecken.
Pakistan Seilbahn Rettung 21.12"Die Idee dahinter ist, Frauen und Mädchen einen sicheren Transport für den Weg zu den Büros, Schulen oder Universitäten bereitzustellen", sagte Fida Hussain Baladi, Sprecher der örtlichen Verkehrsbehörde, der Deutschen Presse-Agentur. Außer den Fahrgästen werde auch das Buspersonal weiblich sein – mit Ausnahme des Busfahrers.
Politikerinnen und Prominente begrüßten damals das Projekt. Die pakistanische Schauspielerin Iffat Omar etwa sprach von einem "großen Beitrag zur Stärkung der Frauen". Eine Studentin aus Karachi sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Tausende Frauen müssen auf Wunsch ihrer konservativen Familien ihr Studium beenden oder ihren Beruf aufgeben, weil es keine sicheren Verkehrsmittel gibt." Die Einführung der Frauenbusse sei daher ein "ermutigender Schritt".