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Kandidatur: Jan van Aken will neuer Linken-Vorsitzender werden

Stern 

Nach dem Rückzug von Janine Wissler und Martin Schirdewan von der Parteispitze der Linken werfen erste Kandidaten ihren Hut in den Ring.

Sein Name fiel fast unmittelbar nach dem Rückzug des Führungsduos der Linken: Jan van Aken. Der Hamburger und frühere Bundestagsabgeordnete erklärte in mehreren sozialen Netzwerken, er wolle für den Vorsitz der Partei Die Linke kandidieren. Die Co-Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan hatten am Sonntag mitgeteilt, beim Parteitag im Oktober nicht erneut für den Vorsitz kandidieren zu wollen.

Van Aken ist promovierter Biologe. Er arbeitete als Gentechnikexperte für die Umweltschutzorganisation Greenpeace und als Biowaffeninspekteur für die Vereinten Nationen. Zwischen 2009 und 2017 saß er für die Linksfraktion im Bundestag und war zwei Jahre lang deren stellvertretender Fraktionsvorsitzender. STERN PAID 32_24 Linke 06.02

Ex-Parteichef Bernd Riexinger hatte schon am Wochenende den Namen van Aken genannt. Dieser habe die richtige Art aufzutreten und bringe "reichlich Erfahrung und politisches Gespür mit", sagte er dem "Spiegel". Van Aken wollte sich dem Magazin gegenüber aber nicht dazu äußern.

Mehr Zuversicht für die Linke

Auf der Plattform X begründete van Aken seine Kandidatur: "Weil es eine starke linke Kraft braucht, die die Interessen der Menschen vertritt. Gegen die soziale Kälte, gegen den Rechtsruck, gegen den Krieg." Er sei überzeugt, dass die Linke es "(wieder)" schaffen könne. Nun müssten Fehler aufgearbeitet werden, er sprach sich aber auch für "mehr Zuversicht" aus.

Neben van Aken erklärte am Dienstag auch die Publizistin Ines Schwerdtner ihre Kandidatur. Bei der Europawahl stand sie auf Listenplatz fünf der Linken, verpasste den Einzug ins Parlament jedoch. Schwerdtner engagierte sich unter anderem in der Initiative "Deutsche Wohnen & Co. enteignen" und in einer Kampagne gegen steigende Preise.

Abgang von Sahra Wagenknecht hat Linke in eine Krise gestürzt

Wissler und Schirdewan hatten am Sonntag ihren Rückzug von der Parteispitze erklärt. Deutschland brauche eine starke Linke, lautete die Begründung. Vor Journalisten erklärte Schirdewan am Montag: "Nur haben wir in der Vergangenheit – und da muss ich auch sehr selbstkritisch sein – als Partei nicht den politischen Druck entfachen könne, nicht die politischen Antworten gegeben, die die Leute im Moment von unserer Partei überzeugen." Die Partei benötige eine Erneuerung. 

Die Partei ist seit langem in einem Abwärtsstrudel, der sich mit der Abspaltung des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) noch verstärkt hat. Bei den anstehenden Landtagswahlen droht sie aus den Parlamenten zu fliegen und damit in Thüringen auch die Regierungsführung zu verlieren.

Quellen: Bundestag, Nachrichtenagentur DPA

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