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Washington Post: Bidens Mitarbeiter haben "seinen Verfall versteckt"

US.-Präsident Joe Biden hätte gar nicht erst nach einer Wiederwahl streben sollen. Sein Stab trage dafür die Verantwortung, seine Gebrechlichkeit verborgen zu haben, bis es nicht länger möglich war. Dies schrieb die Redaktion der Washington Post (WaPo) am Dienstag.

In einem Kommentar pries die WaPo Bidens "zutiefst selbstlose Entscheidung", sich aus dem Wahlkampf zurückzuziehen und es den Demokraten zu ermöglichen, ihn durch Kamala Harris zu ersetzen.

"Im Rückblick hätte sich Mr. Biden nicht um die Wiederwahl bemühen sollen. Die Debatte am 27. Juni war schlimmer als nur eine schlechte Nacht, wie der Präsident anschließend behauptete. Der 81-Jährige zeigte schon lange Anzeichen geistiger Aussetzer, aber sein innerer Zirkel arbeitete daran, seinen Verfall zu verbergen", so die WaPo.

Für die USA wäre es besser gewesen, wäre er nach dem "überraschend guten Ergebnis" der Demokraten bei den Zwischenwahlen im Jahr 2022 ausgeschieden. Wäre er bis November im Rennen verblieben, "hätte ein verkleinerter Mr. Biden, an der Spitze einer entmutigten Partei, vermutlich im November verloren", vermutet die Zeitung.

Biden habe für die Abtretung seiner Macht und dafür, dass er einer neuen Generation in der Führung eine Chance gegeben habe, "Anerkennung verdient", "auch wenn dies über interne Parteimanöver geschah und nicht durch die Wahlurne".

Biden mag das Rennen verlassen haben, aber er bleibt doch bis Januar Präsident, merkte das Blatt an. Die Plattform der Demokraten verspricht immer noch "eine zweite Amtszeit von Biden", und erwähnt ihn auf 92 Seiten ganze 287 Mal, während von Harris nur 32 Mal die Rede ist.

Als ältester US-Präsident bei seiner Amtseinführung wurde Biden bereits während des Wahlkampfs 2020 vom Vorwurf der Senilität und Demenz verfolgt. Sein physischer und kognitiver Verfall hat sich während seiner Amtszeit weiter verschlechtert. Alle Anzeichen wurden vom Personal des Weißen Hauses – und den meisten Mainstreammedien – als Folgen des Stotterns in der Kindheit abgetan.

Der Präsident sei "scharf wie eine Reißzwecke", behaupteten seine Unterstützer selbst nach der Debatte am 27. Juni. Biden schwor, nur Gott könne ihn zu einem Rückzug veranlassen. Mitte Juli wurde er jedoch aus Las Vegas zu seinem Wohnsitz in Delaware geflogen, angeblich wegen einer Infektion mit COVID-19.

Ende dieser Woche verkündete er in einer auf seinem persönlichen Konto auf X (ehemals Twitter) veröffentlichten Nachricht seinen Rückzug aus dem Rennen um die Präsidentschaft. In einer weiteren Nachricht wurde auf demselben Konto seine Unterstützung für Harris erklärt. Insiderquellen schreiben diese Wendung der Ereignisse der ehemaligen Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, einer Demokratin aus Kalifornien, zu.

"Sie inszenierten einen Putsch gegen den Präsidenten der Vereinigten Staaten", sagte der ehemalige Präsident und aktuelle Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Donald Trump, Anfang August auf Fox News. "Das ist, wie wenn man mit jemandem kämpft, und man wirklich dabei ist, zu gewinnen, und dann nehmen sie ihn heraus und setzen jemand anderen ein", fuhr er fort. "Niemand hat zuvor davon gehört. Das ist ein Putsch."

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