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Denkmaltag: 170 Angebote zum Tag des offenen Denkmals in MV

Stern 

Bundesweit öffnen etwa 5.000 Denkmaltüren. Viele der Gebäude sind sonst nicht zugänglich. Auch in Mecklenburg-Vorpommern werden am Sonntag wieder außergewöhnliche Einblicke ermöglicht.

Zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals können am Sonntag auch in Mecklenburg-Vorpommern wieder an Geschichte und Geschichten interessierte Menschen zahlreiche, teils sonst nicht zugängliche historische Gebäude erkunden und an speziellen Stadtführungen teilnehmen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz listet für den Nordosten etwa 170 Angebote auf. Dabei reicht die Spanne von A wie Alte Kacheltöpferei in Waren bis Z wie Zisterzienserinnenkloster St. Maria in Neukloster. Bereits am Samstag überreicht Kulturministerin Bettina Martin (SPD) in Rostock den mit 4.000 Euro dotierten Friedrich-Lisch-Denkmalpreis, mit dem das Land vorbildliche Leistungen in der Denkmalpflege würdigt.

Viele Angebote in Rostock 

Die Hansestadt an der Warnow offeriert mit 24 Angeboten in diesem Jahr erneut das umfassendste Programm zum Denkmaltag. So sind nicht nur Kirchen, das ehemalige Kloster, Stadttore und Museen geöffnet. Auch die Hanse-Kaserne, Wohnhäuser in Warnemünde, das Alte Kantorat am Ziegenmarkt oder die historische Schaltstation "Wallstation" erwarten Besucher. Das Traditionsschiff MS Dresden im IGA-Park lädt zu einem maritimen Aktionstag bei freiem Eintritt. Im Stadtteil Reutershagen erfahren Teilnehmer eines Rundgangs Wissenswertes über den Beginn des industriellen Wohnungsbaus im Nordosten und in den Plattenbau-Gebieten Lichtenhagen und Evershagen über die Bemühungen, Kunst in das Stadtbild zu integrieren. 

Liegenschaftsamt lädt zu Führungen ein 

Das Staatliche Bau- und Liegenschaftsamt in Schwerin nimmt den Tag des offenen Denkmals zum Anlass, herausragende denkmalgeschützte Landesbauten vorzustellen und erlebbar zu machen. So informieren im Schloss Ludwigslust Fachleute bei Führungen über die laufenden Restaurierungsarbeiten unter anderem im Goldenen Saal, des Garde- und Marmorsaals und am Westflügel. Führungen sind auch im ehemaligen "Kraft durch Freude"-Seebad der Nationalsozialisten in Prora geplant. In dem langgestreckten Bauwerk an der Ostküste Rügens sind heute unter anderem Ferienwohnungen und eine Jugendherberge untergebracht. Das Land hatte 2021 einen Trakt erworben, in dem nun das Bildungs- und Dokumentationszentrum Prora eingerichtet werden soll.

Herzogliches Schloss und baufälliges Fachwerkhaus   

In Schwerin sind unter anderem Führungen durch das Theater und das Schloss geplant. In Greifswald öffnet die Alte Bibliothek, in Bad Doberan die Backhausmühle des ehemaligen Zisterzienserklosters, im Wismarer Hafen das Baumhaus und in Neustadt-Glewe die Burg. In Loitz (Landkreis Vorpommern-Greifswald) können sich Besucher ein Bild davon machen, wie mithilfe der Denkmalstiftung ein einst ortsbildprägendes Fachwerkhaus von 1797, das zu DDR-Zeiten eine Wäschemangel beherbergte und dann weiter zu verfallen drohte, gerettet wird. 

Im Vorjahr war Kritik laut geworden, das Land stelle zu wenig eigene Mittel für den Denkmalschutz bereit. Laut Denkmalreport überschreitet die Nachfrage nach Denkmalfördermitteln das dafür vorgesehene jährliche Budget bei weitem. Vielfach reiche das Geld nur für Notsicherungen, hieß es. 

Motto "Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte"

Der bundesweite Denkmaltag, der seit 1984 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz veranstaltet wird, steht in diesem Jahr unter dem Motto "Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte". Eröffnet wird der Tag des offenen Denkmals in diesem Jahr in Speyer in Rheinland-Pfalz.

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