Nach Vorwürfen: Baerbock verteidigt Abendessen mit Israel-Kritikerinnen
Gegen Außenministerin Annalena Baerbock gab es Vorwürfe, weil sie pro-palästinensische Aktivistinnen zu einem Abendessen eingeladen hatte. Nun hat sie sich zu dem Vorgang geäußert.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat ihr umstrittenes Abendessen mit Israel-Kritikerinnen verteidigt. "Gerade in Krisenzeiten, wo Hass und Hetze, wo Antisemitismus, Rassismus, wo Menschenfeindlichkeit um sich greift, ist es so wichtig, dass man im Gespräch ist – gerade auch mit den Akteuren, deren Meinung man nicht teilt, um Hass und Hetze einzudämmen", sagte die Politikerin dem stern am Rande der UN-Vollversammlung in New York.
"Würde ich nur mit denen sprechen, die meiner Meinung sind, dann wäre ich aus meiner Sicht absolut falsch in meinem Job." Das Gespräch auch mit Andersdenkenden zu suchen, sei für sie eine "absolute Selbstverständlichkeit".
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Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, dass Baerbock pro-palästinensische Aktivisten und Aktivistinnen zu einem vertraulichen Abendessen empfangen hatte, darunter die Journalistin Alena Jabarine und die Politologin Emilia Roig. Letztere wirft Israel unter anderem in einem Post in den sozialen Netzwerken vor, seine Gründung sei eine "Kolonialisierung" gewesen und gehe seit über 70 Jahren damit einher, zu "terrorisieren und zu ermorden".
Ausgelöst hatte die Berichterstattung die Moderatorin Andrea Kiewel ("ZDF-Fernsehgarten"). In einem Offenen Brief in der "Jüdischen Allgemeinen" hatte sie Baerbock vorgeworfen, mit "Feinden Israels" zu speisen. Jabarine würde "öffentlich und unmissverständlich sowohl antiisraelische als auch antisemitische Positionen" beziehen und wie Emilia Roig die Hamas-Massaker vom 7. Oktober und ihre Rolle in der aktuellen Eskalation im Nahen Osten verschweigen.