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Libanon: Mindestens neun Tote bei israelischen Angriffen auf zwei Dörfer

Stern 

Bei israelischen Luftangriffen auf zwei Dörfer im Libanon sind nach libanesischen Angaben am Samstag mindestens neun Menschen getötet worden. Das Gesundheitsministerium in Beirut erklärte, bei einem Angriff auf das mehrheitlich von Schiiten bewohnte Dorf Maaysra in einer christlich dominierten Bergregion nördlich der Hauptstadt habe es fünf Tote und 14 Verletzte gegeben. Bei einem weiteren Angriff auf das mehrheitlich von Sunniten bewohnte Dorf Bardscha südlich der Hauptstadt seien vier Menschen getötet und 14 weitere verletzt worden.

Auch andere Orte außerhalb der Hochburgen der Hisbollah-Miliz wurden libanesischen Angaben zufolge bombardiert. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur berichtete, bei einem israelischen Angriff auf das Dorf Deir Billa, das etwa 15 Kilometer von der Küstenstadt Batrun im Norden des Libanon entfernt ist, habe es Opfer gegeben. Das Ziel des Angriffs war demnach ein Haus, in dem geflohene Familien aus dem Südlibanon untergekommen waren.

Auch die Umgebung der mehrheitlich von Christen bewohnten Stadt Zahlé wurde nach Angaben eines Krankenhauses bombardiert. Das Tal-Schiha-Krankenhaus erklärte, an der Klinik sei durch die Angriffe "geringer Sachschaden" entstanden. Es seien aber weder Patienten noch Beschäftigte verletzt worden, das Krankenhaus sei weiterhin in Betrieb.

Am Samstagabend meldete die staatliche libanesische Nachrichtenagentur dann, israelische Kampfflugzeuge hätten auch einen Angriff auf den Marktplatz der Stadt Nabatijeh im Südlibanon geflogen. Die israelische Armee hatte vergangene Woche zur Räumung der Stadt aufgerufen, die etwa zwölf Kilometer von der Grenze zu Israel entfernt liegt und in der mehrere Krankenhäuser und eine Zweigstelle der Libanesischen Universität befinden. Der Südlibanon gilt als Hochburg der Hisbollah.

Israel hat seine Angriffe auf die Hisbollah-Miliz im Libanon in den vergangenen Wochen massiv ausgeweitet und nimmt bisher vor allem Ziele in deren Hochburgen im Südlibanon sowie in südlichen Vororten von Beirut ins Visier. Dabei wurden Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und andere hochrangige Kommandeure der Schiitenmiliz getötet. Anfang Oktober gab Israel zudem den Beginn von "begrenzten und gezielten" Bodeneinsätzen gegen die Hisbollah im Südlibanon bekannt.

Nach dem Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen hatte die mit der Hamas und dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz mit permanenten Raketenangriffen auf den Norden Israels eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Infolge der gegenseitigen Angriffe mussten auf beiden Seiten der Grenze zehntausende Menschen ihre Häuser verlassen.

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