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Neue Steuerungseinheit: Niedersachsen will Moore vernässen zum Klimaschutz

Stern 

Der überwiegende Teil der Moore in Deutschland befindet sich in Niedersachsen, allerdings sind die Flächen in keinem ökologisch guten Zustand. Die rot-grüne Landesregierung will das ändern.

Die niedersächsische Landesregierung will den Moorschutz verstärken, um Treibhaus-Emissionen zu reduzieren. Dazu soll die Entwicklung von landeseigenen Moorflächen von einer neuen Steuerungseinheit zentral gelenkt werden. Ein neues Koordinierungszentrum soll zudem die klimaschonende Bewirtschaftung auf Moorböden voranbringen. Das beschloss das Landeskabinett heute in Hannover. 

Moore seien ein natürlicher Kohlenstoff-Speicher und wichtig für den Wasserrückhalt in der Landschaft sowie als Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, sagte Umweltminister Christian Meyer (Grüne). Niedersachsen verfügt über 484.000 Hektar Moorböden beziehungsweise kohlenstoffreiche Böden, davon befinden sich 30.000 Hektar im Eigentum des Landes. 

Höhere Wasserstände zum Erhalt von Kohlenstoff nötig

Möglichst viele landeseigene Flächen sollen wieder vernässt werden, weil dies als eine der effektivsten Maßnahmen für den Klimaschutz gilt. In einer Studie wurde bereits untersucht, welche Flächen sich dafür eignen. Wenn die Wasserstände in den Mooren angehoben werden, bleibt der darin gespeicherte Kohlenstoff erhalten, sodass die C02-Emissionen reduziert werden.

Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen in Moorregionen sollen den Plänen zufolge zunehmend eine klimaschonende Bewirtschaftung und nasse Nutzungsalternativen umgesetzt werden, um die Treibhausgas-Emmissionen zu verringern.

Laut Berechnungen des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) entstanden im Jahr 2020 durch die Nutzung von Moorböden und weiteren kohlenstoffreichen Böden in Niedersachsen jährlich Treibhausgasemissionen im Umfang von 15,8 Millionen Tonnen C02-Äquivalenten. Niedersachsen hat sich mit dem Klimagesetz zum Ziel gesetzt, die jährlichen Treibhausgas-Emissionen aus kohlenstoffreichen Böden bis 2030 um 1,65 Millionen Tonnen C02-Äquivalenten pro Jahr zu reduzieren. 

Umweltminister Meyer zufolge befinden sich 77 Prozent aller deutschen Hochmoore in Niedersachsen, allerdings seien nur drei Prozent in einem ökologisch intakten Zustand.

Studie zur Wiedervernässung Moore

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