Champions League: "Sehr bitter": RB Leipzig vor dem Königsklassen-Aus
Passend zur kriselnden Situation in Leipzig bringt ein Eigentor Inter den Erfolg. Die fünfte Niederlage in der Königsklasse ist zugleich das fünfte sieglose Pflichtspiel hintereinander für RB.
Trainer Marco Rose trottete auf den Platz und klatschte seine enttäuschten Spieler ab, doch wirklich aufmuntern konnte er sie nicht. Nach dem 0:1 (0:1) bei Inter Mailand, der fünften Pleite im fünften Champions-League-Spiel der Saison, steht RB Leipzig vor dem frühen und schmachvollen Aus in der Königsklasse.
Das sei "sehr, sehr bitter", sagte Torhüter Peter Gulacsi bei DAZN: "Das ist eine Phase, in der wir zusammenhalten müssen und zusammen rauskommen müssen."
Die Chancen auf den Einzug in die K.-o.-Runde sind in den drei verbleibenden Partien des neuen Ligasystems nur noch minimal. Zur aktuellen Krise mit nun fünf sieglosen Pflichtspielen in Folge passte das Eigentor von Leipzigs Innenverteidiger Castello Lukeba (27.), das Inter den verdienten Sieg brachte.
Silva statt Sesko
Rose, der zuletzt erstmals von einer Krise gesprochen hatte, überraschte in der Startelf anstelle von Benjamin Sesko mit André Silva. Der Portugiese durfte zuletzt nur im DFB-Pokal gegen den FC St. Pauli (4:2) von Beginn ran.
Zudem nahm Rose nach dem 3:4 in Hoffenheim drei Veränderungen vor und stellte wieder auf Viererkette in der Abwehr um. Nach dem Ausfall von Lukas Klostermann hatte er inklusive Nachwuchsspieler Viggo Gebel nur fünf Feldspieler auf der Wechselbank. Inter-Coach Simone Inzaghi hätte nach elf ungeschlagenen Pflichtspielen und dem 5:0 zuletzt bei Verona wenig Anlass für Veränderungen gehabt, wechselte aber gleich achtmal.
Das erste Zeichen setzte Inter mit einem Schuss von Mehdi Taremi (4.), der noch abgefälscht und somit für RB-Torhüter Gulacsi gefährlich wurde. Danach rettete der Ungar gegen Federico Dimarco (8.). Inter war sofort im Spiel, kombinierte schnell und sicher. RB merkte man die Verunsicherung nach vier sieglosen Pflichtspielen an, gerade im Mittelfeld war die Fehlpassquote in der Anfangsviertelstunde zu hoch. Bei der Direktverwertung einer Flanke durch Lautaro Martinez (18.) war erneut Gulacsi hellwach.
RB bringt Inter in Führung
Chancenlos war er beim Gegentor. Passend zur derzeitigen RB-Situation bekam Lukeba einen Freistoß von Dimarco unglücklich an den Unterschenkel, von da aus ging der Ball durch die eigenen Beine ins Tor. Danach verhinderte Christoph Baumgartner (31.) auf der Linie das 0:2. Bis zum Halbzeitpfiff verbuchte RB nicht eine hochkarätige Torchance.
Nach gut einer Stunde hatte Leipzig mehr Spielanteile. Rose brachte mit Sesko, Nicolas Seiwald und Assan Quedraogo zusätzliche Impulse. Nur vier Minuten später musste der Schalker Neuzugang Quedraogo wieder verletzungsbedingt runter, da er mit der Fußspitze im Rasen hängengeblieben ist.
RB optimierte nochmal das Gegenpressing, war bei eigenem Ballbesitz aber zu ideenlos. Die erste und zugleich beste Chance zum Ausgleich hatte Antonio Nusa (69). Seinen platzierten Schuss parierte Ex-Bundesliga-Keeper Yann Sommer glänzend. In der Schlussphase wurde Leipzig immer stärker. Plötzlich wackelte Inter. Doch RB belohnte sich nicht.
Rose will Turnaround mit Team schaffen
Nach dem Rückschlag in der Bundesliga mit dem 3:4 bei Hoffenheim muss Leipzig nun am Samstag gegen den VfL Wolfsburg siegen, um in der Bundesliga nicht weiteren Boden auf Spitzenreiter Bayern München zu verlieren. Im Pokal geht es danach gegen Eintracht Frankfurt.