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"Bares für Rares": "Der sieht aber groß aus": Nackter Dionysos macht die Händlerinnen wuschig

Stern 

Ein wahrer Prachtbursche steht im Händlerraum von "Bares für Rares". Die Damen haben allerdings nur Augen für einen ganz bestimmten Körperteil.

"Friederike mit einem nackten Jüngling", ruft Horst Lichter, als er das "Bares für Rares"-Studio betritt. Dort steht Expertin Friederike Werner und begutachtet die Statuette eines Jünglings. Mitgebracht wurde sie von Margot und Mathias Welz aus dem fränkischen Sulzdorf. Das Werk verkaufen die Eheleute im Auftrag eines Freundes, der es in den 1980er Jahren auf einem Flohmarkt gekauft hat. 

Wie die Expertin erläutert, handelt es sich bei der Figur um einen Griechen, der in Pompeji gefunden wurde. Konkret ist es der Dionysos-Knabe, klar zu erkennen an dem Ziegenfell über seiner Schulter. Weil die Figur herabschaut, habe man sie lange Zeit für den Narziss gehalten, so Werner. Deshalb trage sie den Titel "Dionysos, genannt Narcissus". Sie stammt aus dem ersten vor- oder nachchristlichen Jahrhundert und wurde 1862 bei Ausgrabungen entdeckt. Das Original steht heute im Nationalen Archäologischen Museum in Neapel. Das hier vorliegende Exemplar sei um 1900 in Neapel gegossen worden. 

"Bares für Rares": "Der sieht aber groß aus"

Als Wunschpreis haben die Eheleute von dem Besitzer 600 bis 700 Euro mit auf den Weg bekommen. Das sollte problemlos machbar sein: Friederike Werner taxiert den Wert des Dionysos auf 1500 bis 1800 Euro. Die Verkäufer sind überwältigt. "Einfach nur wow", sagt Margot Welz.Bares für Rares 15:19

"Von hinten ist er schon mal gut in Schuss", sagt Sarah Schreiber, als sie den Prachtburschen im Händlerraum inspiziert. Doch Elke Velten-Tönnies hat etwas zu meckern: "Der sieht aber groß aus", sagt sie - und meint den Finger. Schreiber gibt ihr Recht: "Der Finger ist etwas lang geraten."

Wolfgang Pauritsch startet die Auktion mit 500 Euro. Auch Velten-Tönnies und Schreiber bieten mit. Letztere erhält den Zuschlag für 1550 Euro. Der Schätzwert ist damit erreicht - und der Wunschpreis mehr als verdoppelt. "Besser konnte es gar nicht laufen", sagt Mathias Welz hinterher zufrieden.

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