Nordrhein-Westfalen: Starker Rückgang der Geldautomaten-Attacken
Bei den Sprengattacken auf Geldautomaten zeichnet sich in Nordrhein-Westfalen ein massiver Rückgang ab. Kurz vor Ende des Jahres summierten sich die Fälle auf lediglich noch 40.
Sie gelten als moderne Variante des Banküberfalls und könnten wie diese bald als Auslaufmodell in die Kriminalgeschichte eingehen: Die Sprengattacken auf Geldautomaten sind in Nordrhein-Westfalen stark zurückgegangen. Mitte Dezember (Stichtag 17.12.) summierten sie sich auf 40 Angriffe in diesem Jahr. Am selben Stichtag des Vorjahres waren es noch 149 Attacken. Das entspricht einem Rückgang um 73 Prozent.
Entscheidend dafür dürfte die Ausstattung der Geldautomaten mit Farb-Kleb-Patronen sein, die die Geldscheine bei einer Explosion einfärben und damit unbrauchbar machen.
Hatten die Geldautomaten-Bomber in den ersten Jahren Gas in die Automaten geleitet und dann gezündet, waren sie wegen der zunehmend besser gesicherten Automaten schließlich auf Sprengstoff umgestiegen. Der Gesamtverband der Versicherer hatte den Schaden durch die Attacken für das Jahr 2022 auf bundesweit 110 Millionen Euro beziffert.
Besser gesichert
Hinter einem Großteil der Geldautomaten-Angriffe, die in NRW aufgeklärt werden konnten, steckt nach älteren Angaben der Ermittler eine Szene von mehreren hundert Männern aus den niederländischen Ballungszentren Utrecht, Amsterdam und Rotterdam.
Die hatten ihre Angriffe nach NRW und dann auf weiterer Bundesländer verlagert, als die Geldautomaten in den Niederlanden recht schnell nach dem Aufkommen des Phänomens besser gesichert waren. Wegen ihrer Vorliebe für schnelle Fluchtwagen der Marke Audi wurden sie auch als "Audi-Bande" bezeichnet.