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13,90 Euro je Stunde: DGB: 654.000 Beschäftigte bekommen höheren Mindestlohn

Stern 

Der Mindestlohn steigt zum Jahresbeginn und bringt Hunderttausenden in Niedersachsen mehr Geld. Warum er für den Deutschen Gewerkschaftsbund dennoch nur die zweitbeste Lösung bleibt.

Gute Nachrichten für viele Beschäftigte: Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2026 von 12,82 Euro auf 13,90 Euro je Stunde. In Niedersachsen profitieren davon rund 654.000 Menschen, wie der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mitteilte. Ein weiterer Schritt ist bereits beschlossen: Ab Januar 2027 soll der Mindestlohn auf 14,60 Euro anwachsen.

Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeute das spürbar mehr Geld. Vollzeitbeschäftigte mit Mindestlohn erhalten nach Angaben des DGB im Jahr 2026 durchschnittlich rund 2.280 Euro brutto mehr als 2025, 2027 sollen weitere rund 1.420 Euro brutto hinzukommen. Das Geld dürfte vor allem in den Konsum fließen und damit die Binnennachfrage stärken. Gerade in angespannten Zeiten wirke dies als "wichtige wirtschaftliche Stütze", hieß es.

"Armut trotz Arbeit darf es nicht geben"

Laut DGB arbeitet in Niedersachsen fast jeder Fünfte zum Mindestlohn – im Gastgewerbe sind es sogar mehr als die Hälfte der Beschäftigten. "Armut trotz Arbeit darf es nicht geben", sagte DGB-Niedersachsenchef Ernesto Harder der Deutschen Presse-Agentur. "Darum ist der gesetzliche Mindestlohn als untere Haltelinie wichtig." Zudem sorge der Mindestlohn für einen fairen Wettbewerb, "denn Lohndumping verschafft den Unternehmen dann keinen Vorteil mehr".

Trotzdem bleibe der Mindestlohn nur die zweitbeste Lösung. Gute Löhne und dauerhaft attraktive Arbeitsbedingungen entstünden vor allem durch Tarifverträge. "Deshalb braucht es politische Maßnahmen, die die Tarifbindung stärken und Unternehmen, die auch gewillt sind, wieder mehr Tarifverträge abzuschließen", sagte Harder.

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