Alaska Airlines: Passagier-Albtraum: Boeing von US-Airline verliert ein Fenster im Flug
Eine Boeing 737-9 Max der Fluglinie Alaska Airlines musste am Freitag nach nur 15 Minuten notlanden. Der Grund war ein Schock für die Reisenden: Das Flugzeug hatte einen Teil der Außenwand verloren. Es ist nicht der erste Vorfall bei dieser Boeing-Bauart.
An Bord eines Alaska Airlines-Fluges haben Passagiere und Crew-Mitglieder am Freitag einen Horrortrip erlebt. Auf dem Weg von Portland nach Ontario verlor die Maschine wenige Minuten nach dem Start ein Teil eines Wandstücks. Der Grund dafür ist bisher unklar. Der Flieger sei dann nach Portland zurückgekehrt und sicher gelandet, heißt es in einer Mitteilung der Airline. Schwerverletzte gab es offenbar keine.
Der Sitz neben der klaffenden Lücke war glücklicherweise leer. Ein Junge und seine Mutter, die auf den Sitzen daneben saßen, wurden von Flugbegleitern in Sicherheit gebracht. Ein Mann in der Reihe dahinter gab nach der Landung eine Verletzung am Fuß an, körperlich schien es den übrigen Passagieren gut zu gehen.
Der Schock der Reisenden war dennoch groß. "Ich öffne meine Augen, und das erste, was ich sehe, ist die Sauerstoffmaske direkt vor mir", schildert Vi Nguyen der "New York Times" die Situation. Nguyen war selbst Gast des Fluges 1282. "Ich schaue nach links, und die Wand an der Seite des Flugzeugs ist weg. Ich dachte zuerst, ich sterbe."
Alaska Airlines lässt Boeing 737-9 Max vorerst am Boden
Passagiere berichten von einem lauten Knall und plötzlich hereinströmender Luft. Videos auf sozialen Netzwerken zeigen die Gäste mit Sauerstoffmasken und das Loch in der Außenwand. Doch die Situation geht glimpflich aus. Reisende wurden mit einem späteren Flug an ihr Ziel gebracht.
Der CEO der US-Airline, Ben Minicucci, entschuldigte sich danach schriftlich bei den Personen an Bord: "Mein Mitgefühl gilt denjenigen, die auf diesem Flug waren – es tut mir so leid, was Sie erlebt haben. Ich bin so dankbar für die Reaktion unserer Piloten und Flugbegleiter."STERN PAID Interview Lufthansa-Chef Spohr Teil 4 19.30
Auch die Fluglinie zieht Konsequenzen: Alaska Airlines lässt vorerst alle ihre Maschinen des betroffenen Typs Boeing 737-9 Max am Boden – das betrifft ein Fünftel der gesamten Flotte. Die laut CNN 65 Flugzeuge sollen in den kommenden Tagen vollständig durchgecheckt werden, bevor sie wieder starten dürfen.
Fluggesellschaften und den Hersteller Boeing dürfte der Vorfall alarmieren. Die Unfallermittlungsbehörde NTSB sowie die US-Bundesluftfahrtbehörde FAA untersuchen den Zwischenfall. Anders als beim glimpflichen Ausgang am Freitag endeten zwei Notfälle 2018 und 2019 katastrophal und führten zu einem Startverbot der gesamten 737-Max-Reihe. Bei den beiden Abstürzen gab es insgesamt 346 Todesopfer. Als Hauptursache gilt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm, das die Maschinen zu Boden lenkte.
Boeing überarbeitete daraufhin den Typ und erhielt nach und nach Wiederzulassungen. Mit Produktionsmängeln hat der Mittelstreckenjet allerdings weiter für Schlagzeilen gesorgt und die Bilanz des Herstellers belastet.
Quellen: Alaska Airlines, "New York Times", CNN, mit Informationen der DPA