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Chef von Tesla und X: Kokain, LSD, Ketamin: Elon Musks Drogenkonsum macht seinen Investoren Sorge

Stern 
Chef von Tesla und X: Kokain, LSD, Ketamin: Elon Musks Drogenkonsum macht seinen Investoren Sorge

Sechs Firmen leitet Elon Musk, mehrere davon hochdotierte Weltkonzerne. Um abzuschalten, soll er regelmäßig zu Drogen greifen. In seinem Umfeld wächst die Furcht vor den Folgen.

Eine Idee jagt die nächste, die Gedanken überschlagen sich oft dermaßen, dass er selbst mit den Worten hadert. Wer Elon Musk in einem Interview sieht, merkt schnell, dass in seinem Kopf ziemlich viel los ist. Doch was seine Fans als Genie feiern, lässt andere Beobachter immer öfter an seinem Urteilsvermögen zweifeln. Vor allem, weil immer mehr Berichte zu Musks Drogenkonsum die Runde machen.

In einem aktuellen Stück hat das "Wall Street Journal" zahlreiche Stimmen gesammelt, die Musks Umgang mit Rauschmitteln beschreiben. Demnach konsumiert der Chef von Tesla, SpaceX, dem früher als Twitter bekanten Kurznachrichtendienst X und anderen Unternehmen regelmäßig Drogen, um abzuschalten und seine Leistungsfähigkeit zu steigern. Auf Partys soll Musk auch illegale Drogen wie Kokain, LSD, Pilze und Marihuana zu sich nehmen. Und damit gleich in mehrerlei Hinsicht das Wohl seiner Firmen gefährden. STERN PAID 09_23 Titel Depressionen Rauschmittel

Öffentliches Kiffen, heimliche Drogenpartys

Dass Musk Drogen nimmt, ist zunächst kein Geheimnis. Spätestens als er gemeinsam mit Gastgeber Joe Rogan in dessen Podcast live kiffte, dürfte auch die breite Öffentlichkeit mitbekommen haben, dass Musk kein Asket ist. Dass er das starke Beruhigungsmittel Ketamin als Mittel gegen Depressionen verschrieben bekommt, hatte Musk ebenfalls bereits öffentlich bei Twitter kundgetan. Es sei dazu deutlich besser geeignet, als andere Mittel, die ihn nur benebeln würde, betonte er damals. Er würde aber nur Kleinstdosen nehmen, sogenanntes Microdosing betreiben.

Glaubt man Berichten von Mitfeiernden, soll Musk allerdings durchaus auch größere Dosen Ketamin konsumieren, um es als Rauschmittel zu nutzen. Gemeinsam mit seinem Bruder Kimbal Musk soll er etwa bei Partys im Rahmen der Kunstmesse Art Basel in Miami auch zum Vergnügen größere Mengen Ketamin zu sich genommen haben, wie Personen aus dem Umfeld der beiden berichten. Außerdem soll er auch zu illegalen Substanzen wie LSD, Kokain oder psychoaktiven Pilzen greifen. Das berichteten gleich mehrere Personen dem "WSJ", die gemeinsam mit Musk gefeiert hatten. Zum Drogenkonsum soll es sowohl im Rahmen von privaten Partys gekommen sein, zu denen Musk teilweise selbst geladen hatte, als auch auf Festivals wie dem Burning Man. Die Beteiligten äußerten sich gegenüber der Zeitung größtenteils anonym – weil Musk die Teilnehmer der Feierlichkeiten Verschwiegenheits-Verpflichtungen unterschreiben ließ.

Auch auf der Arbeit nicht immer nüchtern

Aber auch im Rahmen seiner Arbeit kam es den Berichten zufolge regelmäßig zum Konsum von Rauschmitteln. Musk, der berüchtigt dafür ist, auch im Büro zu schlafen, soll bei mehreren Gelegenheiten in Geschäftsräumen und Fabriken auf Drogen gewesen sein, sogar Termine und Interviews unter dem Einfluss von Rauschmitteln geführt haben. Teilweise sollen die Mitarbeiter geschockt über den Zustand des Chefs gewesen sein, ein Untergebener übernahm etwa ein Meeting beim Autohersteller Tesla, nachdem Musk eine Viertelstunde weitgehend sinnfrei vor sich hingestammelt haben soll. 

Auch wenn Musk nicht der einzige im Tech-Sektor ist, der auf bewusstseinserweiternde Mittel schwört, um die eigene Fähigkeiten im Job zu steigern (hier erfahren Sie mehr), macht sein laxer Umgang mit den Substanzen den Mitarbeitern, den Verwaltungsräten und den Investoren seiner Firmen zunehmend Sorgen, vertrauten diese dem "WSJ" an. Musks Umgang mit Drogen wird demnach aus mehreren Gründen kritisch gesehen: Zum einen steht die Befürchtung im Raum, dass die Einnahme der bewusstseinsverändernden Stoffe auch einen Einfluss auf seine Entscheidungsfähigkeit haben könnte. Zum anderen könnte sie aber auch schlicht rechtliche Probleme mit sich bringen. Der Konsum von Ketamin oder Marihuana mag in manchen Bundesstaaten der USA unter bestimmten Umständen rechtlich völlig in Ordnung sein, spätestens mit dem Konsum klar illegaler Drogen wie Kokain oder LSD drohen rechtlich allerdings durchaus ernstzunehmende Konsequenzen. Sollte aber gegen den Chef der Firmen ermittelt werden, könnte das auch ein schlechtes Licht auf die von ihm geführten Unternehmen werfen, so die Befürchtung.

Angst um die Regierungs-Aufträge

Die Sorge ist nicht ganz unberechtigt. Vor allem die Unternehmen SpaceX und Starlink setzen zunehmend auch auf staatliche Stellen als Auftraggeber. So setzt etwa das Pentagon zunehmend auf die Dienste des privaten Raumfahrt-Unternehmens, um Satelliten ins All zu bringen. Sollte der Chef aber Schwierigkeiten mit der Justiz bekommen, könnte das die Verträge mit den Behörden gefährden. Erste Verwaltungsrats-Mitglieder sollen nach Informationen des "WSJ" deshalb bereits zu Krisengesprächen zusammengekommen sein, in der Musks Drogenkonsum offen diskutiert wurde. Wohl aus Angst vor einer Rufschädigung des Unternehmens habe man aber bisher auf eine offizielle Stellungnahme dazu verzichtet, so die Zeitung.

Bei Tesla hatte das Thema bereits vor einigen Jahren personelle Konsequenzen: Linda Johnson Rice erklärte bereits 2019, dass sie wegen Musks unberechenbarem Verhalten nicht für die Wiederwahl in den Verwaltungsrat des Elektroauto-Herstellers zur Verfügung stehe. Dabei sollen auch ihre Bedenken zu seinem Drogenkonsum eine Rolle gespielt haben, erklärten Vertraute.

Anwalt weist Vorwürfe zurück

Musks Anwalt Alex Spiro weist die Vorwürfe indes zurück: Sein Mandant werde "regelmäßig ohne Ankündigung bei SpaceX auf Drogen getestet und hat bisher jeden Test bestanden", erklärte er. Tatsächlich sollen einige der Verwaltungsräte auch eine andere mögliche Erklärung für Musks teils erratisches Verhalten erwägen: Er prahlt regelmäßig damit, dass er quasi überhaupt nicht schläft. Tatsächlich ist Musk berüchtigt dafür, auch spät nachts noch Mails zu verschicken oder Meetings anzusetzen. Dieses Verhalten ließe sich allerdings wiederum auch mit dem Konsum von aufputschenden Drogen erklären.

Für das Management von Tesla ist der offene Konsum von Drogen durch den Chef übrigens auch noch aus einem viel banaleren Grund ziemlich ärgerlich: In der gesamten Firma gilt ein klares Drogenverbot – auch außerhalb der Arbeitszeiten. Dass die Angestellten aber selbst in ihrer Freizeit auf legale Rauschmittel verzichten sollen, ist deutlich schwerer zu vermitteln, wenn der Chef im Fernsehen kifft.

Quellen:Wall Street Journal,The Joe Rogan Experience, Twitter

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