Krieg in Nahost: Israelische Armee: Ranghoher Hamas-Vertreter in Syrien getötet
Die Hamas operiert nicht nur im Gazastreifen – sondern attackiert Israel auch von Syrien aus. Dort will die israelische Armee ein hochrangiges Kommando-Mitglied der Terrororganisation getötet haben.
Die israelische Armee hat eigenen Angaben zufolge in Syrien einen ranghohen Hamas-Vertreter getötet. Hassan Akascha sei in Beit Dschinn "eliminiert" worden, erklärte die Armee am Montag. Das Gebiet steht unter syrischer Regierungskontrolle und liegt im Dreiländereck zwischen Israel, Syrien und dem Libanon. Akascha sei "eine zentrale Figur", die für den Raketenbeschuss der Hamas in den vergangenen Wochen von syrischem Territorium aus auf Israel verantwortlich gewesen sei. Von der islamistischen Hamas lag zunächst keine Reaktion vor.
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation habe Akascha deren "terroristische Zellen" geleitet, die "von Syrien aus Raketen auf israelisches Gebiet abfeuerten", hieß es in der Armee-Erklärung. Israel werde jedoch "keinen Terrorismus von syrischem Territorium aus zulassen und Syrien für alle Aktivitäten verantwortlich machen, die von seinem Territorium ausgehen".PAID Gerät Israel in einen Zwei-Fronten-Krieg? 15.12
Hisballoah-Kommandeur im Libanon getötet
Kurz zuvor war ein hochrangiger Kommandeur der pro-iranischen Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon getötet worden. Der Mann sei für Militäreinsätze der Hisbollah im Südlibanon verantwortlich gewesen, hieß es am Montag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Die Hisbollah vermeldete den Tod von Kommandeur Wissam Hassan Tawil.
Nach den Angaben aus libanesischen Sicherheitskreisen wurde Tawil bei einem Angriff auf sein Auto in einem Dorf nahe der Grenze zu Israel getötet. Israel habe ihn gezielt getötet, heißt es nun vom israelischen Außenminister Israel Katz, obwohl Israel den Angriff nicht offiziell für sich reklamiert hatte.
Angst vor Flächenbrand in Nahost
Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen vor drei Monaten haben die Angriffe auf Israel auch aus dem Südlibanon und aus Syrien zugenommen. Meist bekannte sich die pro-iranische Hisbollah dazu. Die israelische Armee reagiert auf die Angriffe mit verstärkten Luftangriffen im Libanon und in Syrien.
Bislang beschränkten sich die Gefechte auf die Grenzgebiete. Seit der Tötung von Hamas-Vizechef Saleh al-Aruri in einem Vorort von Beirut vergangene Woche Dienstag wächst aber international die Sorge, dass sich der Krieg auch auf die Nachbarländer ausweiten könnte. Hisbollah-Chef Nasrallah hatte am Freitag mit Vergeltung für den Tod al Aruris gedroht. Die Hisbollah ist mit der Hamas verbündet, die am 7. Oktober einen brutalen Großangriff auf Israel verübt hatte.
Generell äußern sich israelische Vertreter selten zu einzelnen Angriffen in Syrien. Die israelische Regierung betont aber immer wieder, sie werde nicht zulassen, dass ihr Erzfeind Iran seine Präsenz in Syrien ausweite, insbesondere über Milizen oder bewaffnete Gruppen wie die Hisbollah oder die Hamas. Teheran ist mit dem syrischen Machthaber Baschar al Assad verbündet.