Landtag: Grünen-Fraktionschef: Müssen Liebe zur FDP neu entdecken

In der Vergangenheit hat es oft gekracht im Landtag zwischen Grünen und Liberalen. Im künftigen Parlament stehen beide Fraktionen in einem neuen Verhältnis zueinander.

Mit dem Wechsel von der Regierungs- auf die Oppositionsbank wird sich für die Grünen nach den Worten ihres Landtagsfraktionschefs Mathias Wagner das Verhältnis zur FDP verändern. "Wir werden die Liebe zueinander neu entdecken müssen in der Opposition", sagte er in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden. Die Grünen würden versuchen, ein besseres Verhältnis zu den Freien Demokraten zu entwickeln.

"Ob das tatsächlich gelingt, das wissen wir, glaube ich, beide noch nicht. Aber dass wir miteinander reden und konstruktiv und gut miteinander in der Opposition zusammenarbeiten, das ist zumindest unser Ziel", sagte Wagner. Erste Gespräche zwischen den Grünen und der FDP seien recht vielversprechend gewesen. "Es macht ja keinen Sinn, wenn sich die Demokraten in der Opposition zerstreiten. Unser gemeinsamer Gegner ist die AfD. Unser Mitbewerber ist die Regierung."

In den Zeiten der schwarz-grünen Landesregierung hatte es zwischen den Grünen und der oppositionellen FDP bei Landtagsdebatten des Öfteren heftig gekracht. Am 18. Januar konstituiert sich der neue Landtag. Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) will mit der SPD weiterregieren.

Im neuen Parlament sind fünf Fraktionen vertreten, die Linke hatte den Wiedereinzug ins Parlament verpasst. Die Linksfraktion habe für eine Bereicherung und eine Belebung der parlamentarischen Debatte gesorgt, sagte Wagner. "Besonders mit Janine Wissler und anderen starken Rednern." Inhaltlich hätten Grüne und die Linke zwar große Unterschiede, ergänzte Wagner. "Aber hier geht Menschlichkeit vor Politik." Es sei "brutal" für die Abgeordneten und noch brutaler für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aus dem Landtag zu fliegen.