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Katar: Einigung zur Lieferung von Medikamenten für Hamas-Geiseln erzielt

Stern 
Katar: Einigung zur Lieferung von Medikamenten für Hamas-Geiseln erzielt

Israel und die islamistische Hamas haben nach Angaben des Vermittlers Katar eine Einigung zur Versorgung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln mit Medikamenten erzielt. Im Gegenzug solle humanitäre Hilfe für die Palästinenser in den Gazastreifen geliefert werden, erklärte das Außenministerium in Doha am Dienstagabend laut Bericht der staatlichen katarischen Nachrichtenagentur. Die israelische Regierung bestätigte die Vereinbarung.

"Arzneimittel sollen zusammen mit anderen humanitären Gütern zu den Zivilisten im Gazastreifen geliefert werden im Gegenzug zur Lieferung von Medikamenten an die israelischen Geiseln im Gazastreifen", führte das katarische Außenministerium die Einigung zwischen Israel und der Hamas aus. Das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu erklärte wenig später, dass die Medikamente für die Geiseln "durch Vertreter Katars zu ihrem Ziel in den Gazastreifen weitergeleitet werden".

Katar vermittelt seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas am 7. Oktober zwischen beiden Seiten. Der Golfstaat hatte unter anderem eine einwöchige Kampfpause im November vermittelt, in der dutzende Geiseln frei kamen.

Die USA zeigten sich ihrerseits am Dienstag optimistisch, dass derzeit unter der Vermittlung Katars geführte Gespräche bald eine neue Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung von Geiseln im Gegenzug zu einer Waffenruhe erreicht werden könnte. "Ich will öffentlich nicht zu viel sagen, aber wir sind optimistisch, dass sie Früchte tragen und dass sie bald Früchte tragen", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. 

Kirby nannte es zudem "bedeutend", dass Israel angekündigt habe, die intensive Phase des Krieges gegen die Hamas herunterfahren zu wollen. Der Rückzug einer israelischen Division aus dem Gazastreifen sei "ein positiver Schritt, um eine geringere Intensität zu haben".

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas dauert seit mehr als drei Monaten an. Er wurde ausgelöst durch einen beispiellosen Großangriff der Hamas auf Israel. Hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas hatten Massaker in zahlreichen israelischen Orten begangen. Bei dem Überfall wurden 1140 Menschen getötet sowie rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion erklärte Israel der Hamas den Krieg und startete einen massiven Militäreinsatz im Gazastreifen. Nach Angaben des Hamas-Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dort seither mindestens 24.285 Menschen getötet, mehr als zwei Drittel von ihnen Frauen und Kinder. Nach jüngsten Angaben der israelischen Armee wurden seit Beginn der israelischen Bodenoffensive Ende Oktober 190 israelische Soldaten im Gazastreifen getötet. 

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