Schauspieler: Kit Harington macht ADHS-Diagnose öffentlich – was die Hirnfunktionsstörung für den Alltag bedeutet
Kit Harington hat kürzlich öffentlich gemacht, dass er ADHS hat. Was eine Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung ist, welche Symptome sie mit sich bringt und was sie für Betroffene bedeutet.
Der Schauspieler und "Game of Thrones"-Star Kit Harington hat im Podcast "The Hidden 20%" seine ADHS-Diagnose öffentlich gemacht. Harington hatte sich 2019 wegen Depressionen und Alkoholproblemen in eine Rehaklinik begeben. Dort sei bei ihm die Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung diagnostiziert worden. Das habe seine Augen geöffnet und ihm gezeigt, dass seine ganze Vergangenheit schon davon bestimmt wurde. Als Teenager habe er unter extremen Stimmungsschwankungen gelitten und hatte den Spitznamen "Fürst der Finsternis". Doch wie macht sich ADHS im Leben bemerkbar? Wir beantworten die wichtigsten Fragen im Überblick.
Was ist ADHS?
ADHS ist eine Abkürzung und steht für Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung. Es handelt sich um eine Hirnfunktionsstörung, die angeboren ist oder sich kurz nach der Geburt entwickelt. Wer ADHS hat, ist sehr impulsiv, körperlich sehr unruhig und hat starke Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen. Doch die Impulsivität von Betroffenen kann sich auch positiv niederschlagen. Oft sind Menschen mit ADHS sehr kreativ, flexibel und spontan.
ADHS tritt zwar immer zuerst im Kindesalter auf. Doch kann es sein, dass sie erst im Jugendlichen- oder Erwachsenenalter auffällt und diagnostiziert wird.
Wie zeigt sich ADHS im Erwachsenenalter?
Erwachsene mit ADHS sind unter anderem ruhelos, haben Schwierigkeiten mit der Konzentration und eine Aufgabe zu Ende zu bringen, sind ruhelos, ungeduldig. Zu den Symptomen zählen auch Stimmungsschwankungen und Schwierigkeiten, Beziehungen aufrecht zu erhalten. Bei Erwachsenen kann es schwer sein, ADHS zu diagnostizieren, weil die Symptome auch bei psychischen Störungen oder bei Alkohol- und Drogenmissbrauch auftreten.
Was bedeutet ADHS für Betroffene?
"Wer ADHS hat, der setzt Impulse, die wir alle haben, einfach um, statt erstmal darüber nachzudenken, ob das wirklich gut ist. Die Impulskontrolle ist also nicht intakt, was man auch im Gehirn sehen kann", erklärte Psychiater Dr. Andreas Jähne im Interview mit dem stern. Für Menschen mit ADHS stellt der Alltag eine Herausforderung dar. Viele versuchen irgendwie klarzukommen und kämpfen gegen ihre Unstrukturiertheit an, führt der Experte weiter aus.
Welche Ursachen hat ADHS?
ADHS hat keine eindeutige Ursache, doch sind häufig erbliche Faktoren beteiligt. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Anomalien der Neurotransmitter (Botenstoffe im Gehirn, die Nervenimpulse übertragen) an ADHS beteiligt sind, heißt es in den MDS-Mannuals. Die Ursachen für die Funktionsstörungen im Gehirn sind allerdings noch nicht abschließend geklärt. Heißt: Es sind Veränderungen in der Funktionsweise des Gehirns für ADHS hauptverantwortlich.
Quellen:MSD Mannual,ADHS Infoportal,Podcast "The Hidden 20%"