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Mysterykrimi im Ersten: Mit Blut getränkt: So düster wird die neue ARD-Serie "Oderbruch"

Stern 
Mysterykrimi im Ersten: Mit Blut getränkt: So düster wird die neue ARD-Serie

Zu später Stunde führt uns der Mysterykrimi "Oderbruch" in eine der einsamsten Gegenden Deutschlands. In einem Dorf an der Grenze zu Polen häufen sich unheimliche Vorfälle. "Polizeiruf"-Star Lucas Gregorowicz und Karoline Schuch ermitteln.

Bedrohlich wabern die Nebel von der nahe gelegenen Oder über den brandenburgischen Acker. Zwei Männer sind am frühen Morgen auf dem Weg zum Angeln, als sie etwas Seltsames in den Bann zieht: Es ist ein riesiger Haufen verstümmelter Leichen und Tierkadaver, mitten auf dem Feld. Die Polizei muss im fiktiven Krewlow monströse Morde aufklären. Das 300-Einwohner-Dorf liegt in der am dünnsten besiedelten Region Deutschlands. Mit der Mystery-Crime-Serie "Oderbruch" zeigt das Erste am späten Freitagabend um 22.20 Uhr düstere und etwas blutige Unterhaltung.

Die engen Beziehungen über die deutsch-polnische Grenze spielen in "Oderbruch" eine große Rolle. Denn was immer in dem vergessenen Dorf nahe der Grenze gewütet hat: es hat auch polnische Opfer verschlungen. Lucas Gregorowicz ("Polizeiruf 110") schlüpft in die Rolle des pedantischen Ermittlers Stanislaw Zajak, der aus Polen nach Deutschland kommt. Auch das LKA Brandenburg handelt: Um mit den kargen Bewohnern des Ortes zu reden, wird von deutscher Seite der Polizist Roland Voit (Felix Kramer) geschickt. Er ist in dem Dorf aufgewachsen.

"Oderbruch": Karoline Schuch als Jugendliebe

Zurück in der Heimat trifft Voit auf seine Jugendliebe und ehemalige Polizistin Maggie - überzeugend gespielt von Karoline Schuch. Die Ermittlungen werden von Rückblenden und Erinnerungen begleitet, die stets in ein goldenes Licht getaucht sind. Manchmal scheinen übernatürliche Kräfte am Werk zu sein. In den acht Episoden pendelt "Oderbruch" zwischen Familiendrama und Krimiserie. Maggies jüngerer und verschollener Bruder Kai, gespielt von Julius Gause, nimmt dabei eine zentrale Rolle ein.

Man erkennt in der Serie auch das eingespielte Team: Produzentenduo Christian Alvart und Siegfried Kamml sowie Regisseur Adolfo J. Kolmerer arbeiteten bereits bei "Sløborn" (ZDF) zusammen. "Oderbruch" spielt mit Klischees - manche schaurig, manche mystisch. Schon bald ist das kleine Dorf für die Handlung nicht mehr groß genug, Nebenstränge führen nach Polen und sogar ins rumänische Transsilvanien.

Dabei zieht sich die Oder wie ein roter Faden der Traurigkeit durch die Folgen - seien es Anspielungen auf das riesige Oderhochwasser von 1997 oder die blutige große Schlacht gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, die um die sogenannten Seelower Höhen tobte. Hier seien bis heute immer noch Soldatenleichen zu finden - denn "der Boden im Oderbruch ist mit Blut getränkt", wie es in der Serie heißt.

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