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Hochrangige Mitglieder iranischer Revolutionsgarden bei Angriff in Syrien getötet

Stern 
Hochrangige Mitglieder iranischer Revolutionsgarden bei Angriff in Syrien getötet

In der syrischen Hauptstadt Damaskus sind bei einem israelischen Luftangriff am Samstag hochrangige Vertreter der iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Die iranische Nachrichtenagentur Mehr meldete mit Verweis auf informierte Kreise, dass der Geheimdienstchef der Revolutionsgarden in Syrien, sein Stellvertreter sowie zwei weitere Mitglieder ums Leben gekommen seien. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte gab es sechs Tote. Das israelische Militär erklärte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP, "keine Berichte ausländischer Medien" zu kommentieren.

Der Angriff zielte nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle auf ein vierstöckiges Gebäude im Viertel Masseh ab, wo sich unter anderem UN-Gebäude, Botschaften und Restaurants befinden. Das Viertel ist demnach als Hochsicherheitszone bekannt, in der sich regelmäßig Vertreter der iranischen Revolutionsgarden und pro-iranischer Palästinenserorganisationen aufhalten. 

Israel habe "mit Sicherheit auf hochrangige Mitglieder" dieser Gruppen abgezielt, sagte der Direktor der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Ihm zufolge wurde auch ein syrischer Zivilist getötet. Die Organisation mit Sitz in Großbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netzwerk von Quellen in Syrien. Die Angaben lassen sich jedoch kaum unabhängig überprüfen. 

Auch die syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete von einem israelischen Angriff auf ein Wohngebäude im Viertel Masseh, machte aber weiter keine Angaben. Das syrische Verteidigungsministerium teilte mit, bei dem Angriff seien mehrere Zivilisten getötet worden.

Die iranischen Revolutionsgarden bestätigten in einer Erklärung den Tod von vier ihrer Mitglieder und machten den Erzfeind Israel für den Angriff verantwortlich. 

"Ich habe die Explosion im Westen von Masseh deutlich gehört und eine große Rauchwolke gesehen", berichtete ein Bewohner. "Das Geräusch ähnelte dem einer Raketenexplosion und Minuten später hörte ich das Geräusch von Rettungswagen."

Laut einem AFP-Journalisten wurde das völlig zerstörte Gebäude von Sicherheitskräften abgesperrt, der Zivilschutz suchte in den Trümmern nach Überlebenden. Auch Krankenwagen, Feuerwehrleute und Rettungsteams des Syrisch-Arabischen Roten Halbmonds waren vor Ort.

Die israelische Armee hat während des mittlerweile mehr als zehn Jahre andauernden Bürgerkriegs in Syrien das Nachbarland hunderte Male aus der Luft beschossen. Die Angriffe richteten sich insbesondere gegen vom Iran unterstützte Kräfte sowie Stellungen der syrischen Armee. 

Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas am 7. Oktober haben die Feindseligkeiten noch einmal zugenommen. Die Hamas wird wie die libanesische Hisbollah-Miliz vom Iran unterstützt.

Im Dezember wurde bei einem israelischen Luftangriff in Syrien der ranghohe iranische General Rasi Mussawi getötet. Im selben Monat wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle bei mutmaßlich ebenfalls von der israelischen Armee ausgeführten Angriffen in Ostsyrien mindestens 23 pro-iranische Kämpfer getötet.

Generell äußert sich Israel kaum zu einzelnen Angriffen in Syrien. Das Land betont aber immer wieder, es werde nicht zulassen, dass sein Erzfeind Iran seine Präsenz in Syrien ausweite. Teheran ist mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad verbündet.

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