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Dschungelcamp, Tag 13: Die Karten werden neu gemischt — Fabio entpuppt sich als Nachbar aus der Hölle

Stern 

Am 13. Tag schickten die Zuschauer Felix von Jascheroff nach Hause. Zuvor teilte der müde Mime noch seine Tipps für die Finalrunde mit. Fabio Knez überraschte mit spießbürgerlichem Verhalten. Das blieb nicht lange folgenlos.

Fabio Knez hätte es ahnen können, ach was! Er hätte es wissen müssen. Kleinere Sünden bestraft der liebe Zuschauer-Gott sofort. Gnadenlos. Und postwendend. Es gibt da so einige Beispiele aus 20 Staffeln "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!". Das letzte ist erst ein paar Tage alt, kommt einem aber vor, als wäre es schon Monate her. Oder erinnern Sie sich noch an einen Teilnehmer namens David Odonkor? Hatte wohl früher mal was mit Fußball zu tun, der Mann. In Erinnerung blieb er aber ausgerechnet wegen eines bösen Fouls im eigenen Team. 

Meinung Dschungelcamp17.52

Ob sie sich nicht vielleicht ein bisschen mehr anziehen könnten, fragte er Leyla und Kim, er müsse sonst "da" (gemeint waren die nackten Allerwertesten der beiden Frauen) immer hingucken. Ja, es war schon ein Elend. Odonkor nannte es irritierenderweise Anstand. Na ja, alles längst old news, aber der Zuschauer-Gott bestrafte den gestrengen Sittenwächter sofort und warf ihn hochkant aus dem Camp.

Am 13. Tag im Dschungel tappte überraschenderweise Fabio – der Hüne mit dem großen Herzen, der Hüter von Witzen und weißhaarigen Heinzen – unversehens in eine ähnliche Falle. Auch hier ging es um die Frage der Verhältnismäßigkeit. "So was macht man eigentlich nicht", beschwerte sich der ehemalige Staubsaugervertreter. Er klagte über Lucy. Ja, genau über die Lucy, die sich gefühlt 24/7 den schmalen Popo aufreißt für ihre Mitbewohner. 

Die tut, macht, wirbelt, sogar die Terrasse des Weihers blitzblank putzt, die sich ständig freiwillig für Prüfungen meldet, die ausnahmslos für jeden ein offenes Ohr hat, nichts Schlechtes über andere sagt, nur zwei Mal in 13 Tagen für ganz kurze Zeit schlechte Laune hatte, weil jemand ihr Handtuch und ihren BH mit nassen Klamotten überdeckt hatte, genau die Lucy also hatte laut Fabio etwas Schlimmes getan, nämlich "geschummelt".

Dschungelcamp: In Fabio steckt ein Beamter

Fabio hatte dank genauer Beobachtungen festgestellt, dass die Sängerin die Zeitmessung für die Nachtschicht (wird mittels brennbarer Moskitokleberingen gemessen, fragen Sie nicht im Detail, es ist wirklich hoch-komplex!) etwas zu früh gestartet hatte, obwohl sie noch gar nicht Nachtwache schob. Sie lief da einfach noch so ein bisschen frei herum im Camp. Sie hatte quasi eingestempelt ohne bereits am Band zu stehen. Das könne "ja wohl so nicht richtig sein", bemerkte Fabio und zeigte damit, dass zwölf Jahre Beamtentum (das war vor den Staubsaugern) doch nicht ganz spurlos an ihm vorübergezogen waren. "So was macht man eigentlich nicht", raunte er Mike zu und erwarb sich auf der nach oben offenen "Nachbarn aus der Hölle"-Skala direkt einen Ehrenplatz neben Else Kling.Dschungelcamp_Selbstversuch_2 12:13

Mike lächelte den Nonsens Mickedy-Mike-mäßig weg, nannte Lucy liebevoll einen "kleinem Fuchs" und fragte, wo denn das Problem sei? "Dann hängen wir am Ende der Nachtschicht einfach eine halbe Stunde dran, dann passt es wieder." Die Gescholtene selbst konnte das ganze Gewese ohnehin nicht nachvollziehen und war darob auch etwas geknickt: "Ich bin der Mensch, der alle Nachtwachen nimmt und nie darüber gemeckert hat", verteidigte sie sich. Erstaunlich, in der Tat! 

Dass Fabio wegen so einer Lappalie plötzlich den Moralapostel hervorholte, wirkte unangemessen kleinlich. Die Quittung des Zuschauer-Gottes folgte, Sie ahnen es, auch dieses Mal auf dem Fuße: "Fabio, du bist es dieses Mal auch vielleicht", sprach Sonja Zietlow am Schluss die gefürchteten Worte. Merke: Leg’ dich nicht mit den Guten an! Spar' dir dein Pulver für die wirklich Bösen.

"Tim nicht!" Felix tippt die Finalisten

Die Frage, wer dieses Jahr die Dschungelkrone tragen wird, beschäftigt auch die Campbewohner selbst, allen voran Felix von Jascheroff. Der Schauspieler hat – wen wundert es bei 140 Prozent Sehvermögen pro Auge – selbstverständlich den vollen Durchblick: Twenty4Tim? Kein Final-Material: "Der hat keine eigene Meinung, ist leider ein Mitläufer", erklärte er Leyla fachmännisch. Und was soll überhaupt immer dieses "rumtanzen" und "aufgesetzt lustig sein"? Andererseits: "Deep Talk", das könne Tim ja auch, wenn er wolle – und nicht gerade auf der Schäl Sick bei Kim herumhänge.

Die wiederum hängt, laut Leyla, die meiste Zeit des Tages "in einem Phantasieland ab", der Einzug hat vermutlich wieder den Verstand gekostet. Kim wiederum könnte sich vorstellen, dass die Zuschauer Leyla, oder wie Kim sagt "Evelyn Burdecki 3.0" schon auf der Throne sehen will. Aber Momentchen mal! Wer über 20 Jahre alt ist und heute noch einen Namen mit 2.0 oder 3.0 oder ähnlichem versieht, dürfte doch schon rein cringe-rechtlich Probleme mit Twenty4Tim bekommen, oder? Und wie Sonja Zietlow richtig sagte: Nur auf dem Ticket von Evelyn Burdecki (oder Verona Pooth) zu fahren, aber keinen Funken ihres naiven Charmes und ihrer Selbstironie zu versprühen, funktioniert halt auch so gar nicht. 

FS Dschungelcamp 2024 Tag 13 0:00

Tim glaubt seinerseits nicht an eine Finalistin Leyla. "Zu viel Drama!" Leyla glaubt nicht an einen Finalisten Tim: "Zu viel Unsicherheit!" Und während man sich mit den anderen im Camp fragte, ob Tim wirklich "kleine Würmer" mit der Pinzette aus seinem Oberteil friemelte der ob es sich doch um schnöde Flusen handelte, wählten die Zuschauer kurzerhand Felix heraus. Fabio war es eben doch nur "vielleicht". 

Am Ende werden das Finale wohl Lucy, Fabio und Mike unter sich ausmachen. Letzterer, weil er durch Kim härter geprüft wurde als durch jede fürchterliche Dschungelprüfung und dennoch nie die Fassung verlor. Samurai-Mike nennen sie ihn schon im Netz. "Wir werden niemals zusammenkommen", erklärte er seiner Ex-Affäre am Mittwoch in ungewohnter Klarheit. 

Fabio? Der darf sich nicht noch einmal im Kleingeistigen verirren. Viel besser steht ihm ohnehin das Fröhlich-Schwärmerische zu Gesicht. Wie sehr er sich auch noch einen Tag später über den Brief seiner Freundin freute! "Das hat nach Sauberkeit gerochen, nach Normalität, auch ein bisschen nach Sexyness", sagte er und streichelte mit seinen großen Pranken übers zarte Briefpapier. 

Aber eigentlich kann nur Lucy das Ding gewinnen. 

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