World News in German

Stiftung Warentest: So sehr schaden wir mit jeder Tasse Kaffee der Umwelt – und warum ausgerechnet Kapselmaschinen ein Öko-Tipp sind

Stern 
Stiftung Warentest: So sehr schaden wir mit jeder Tasse Kaffee der Umwelt – und warum ausgerechnet Kapselmaschinen ein Öko-Tipp sind

Für viele ist Kaffee Lebenselixier, für andere eine Umweltsauerei. Die Stiftung Warentest hat geprüft, wie wir ihn möglichst umweltschonend trotzdem genießen können.

Schlafwandlerisch aus dem Bett zur Kaffeemaschine, zwei, drei Tassen trinken, zum Mensch werden – die "etwas" zugespitzte Variante eines deutschen Morgens. Ohne Kaffee kommen viele gar nicht auf Betriebstemperatur, er gehört zu den täglichen Ritualen und ist hochgeschätzte Alltagsdroge. 3,6 Tassen Kaffee werden hierzulande durchschnittlich pro Kopf täglich geschlürft, das macht einen Kaffeeverbrauch von 4,8 Kilogramm im Jahr. Weltweit landen wir damit auf dem zehnten Platz. 

Geht es um die Umwelt, ist Kaffee ein Problemfall – die Herstellung ist aufwendig, findet noch immer oft unter prekären Arbeitsbedingungen statt und bis es die Bohnen bei uns in die Supermärkte schaffen, gehen sie nicht nur durch viele Hände, sie müssen auch weit reisen. Die "Stiftung Warentest" hat sich angesehen, wie schädlich das Kaffeetrinken für unsere Umwelt wirklich ist und wie wir es besser machen können. Als Grundlage wurden dafür Umweltschadenspunkte errechnet. Die meisten davon entstehen durch die Herstellung des Kaffees und die Zubereitung. Verglichen wurden daher fünf beliebte Zubereitungsarten: Filtermaschine, Vollautomat, Portionskaffeemaschine für Pads und Kapseln sowie French Press. Gerechnet wurde für eine achtjährige Lebensdauer der Maschine und Kaffee aus konventionellem Anbau. Unter Zubereitung werden hier alle Etappen ab Produktion bis in die Tasse verstanden und eingerechnet.STERN 07_24 Kaffeebohnen 08.47

Kaffee aus der Kapselmaschine – zwischen Himmel und Hölle

Die Unterschiede zwischen Wenig- und Vieltrinkern sind eklatant. Sie haben aber eines gemeinsam: Laut Warentestern ist für beide die umweltschonendste Zubereitungsart eine, die eigentlich recht verschrien ist – die Zubereitung mit der Kapselmaschine. Allerdings natürlich in der Variante "wiederverwertbare Kapseln". Wenigtrinker – so werden im Test Menschen bezeichnet, die sich am Tag mit einer großen Tasse zufrieden geben – kommen durch diese Methode auf 38 Schadenspunkte. Eine große Tasse umfasst im Test 120 Milliliter. Bei den Vieltrinkern, also denen, die acht große Tassen am Tag trinken, belaufen sich die Schadenspunkte auf 265.

Die schlechteste Ökobilanz lieferte bei Wenigtrinkern der Kaffeevollautomat (59 Schadenspunkte), das liegt in diesem Fall vor allem an der aufwendigen Herstellung der Maschine. "Denn der Materialeinsatz für die preisintensiven Geräte, die zahlreiche Kaffeevarianten zubereiten können, ist deutlich höher", erklärt "Stiftung Warentest". Bei Vieltrinkern der böse Bruder der umweltschonenden Kapselmaschine. Und zwar die, die mit Einweg-Kapseln gefüttert wird (312 Schadenspunkte). Abgesehen von der verwendeten Maschine macht es auch einen riesigen Unterschied, was für Kaffee verwendet wird. Das Fazit der Warentester: "Hauptsache Bio". Bei einer exemplarischen Berechnung für Filtermaschinen zeigte sich im Test, dass die Zahl der Schadenspunkte auf etwa ein Drittel sank, wenn statt Bohnen aus konventionellem Anbau Bio-Kaffee aufgebrüht wurde – und das unabhängig von der getrunkenen Menge.

Worauf man beim Kaffeekochen noch achten kann, um der Umwelt etwas Gutes zu tun und wie die anderen Maschinen im Test abschnitten, lesen Sie gegen Gebühr auf test.de

Читайте на 123ru.net