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Secondhand: Wie Rebuy mit gebrauchten Smartphones den Neugeräten Konkurrenz macht

Stern 
Secondhand: Wie Rebuy mit gebrauchten Smartphones den Neugeräten Konkurrenz macht

Die Wiederverwertungs-Plattform Rebuy erzielt mit gebrauchten iPhones und anderen Produkten einen Rekordumsatz gegen den Trend – denn neue Geräte werden seltener verkauft.

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Die deutsche Secondhand-Plattform Rebuy, die vor allem durch den Verkauf gebrauchter Smartphones bekannt geworden ist, hat im Jahr 2023 einen Rekordumsatz erzielt. Nach Zahlen, die Capital.de vorab vorlagen, erwirtschaftete das Berliner Unternehmen 210 Mio. Euro, was einem Anstieg von etwa fünf Prozent gegenüber 2022 bedeutet. Auch die Stückzahl der wiederaufbereiteten Geräte legte mit knapp zehn Prozent auf nun 300.000 deutlich zu. Rebuy ist nach eigenen Angaben das fünfte Jahr in Folge profitabel und verzichtet derzeit auch auf neue Finanzierungsrunden.

Mit den steigenden Umsätzen trotzt Rebuy dem allgemeinen Trend im Markt für Unterhaltungselektronik, der im vergangenen Jahr rückläufig war. Der Branchenverband Bitkom meldete Mitte Februar für 2023 sinkende Stückzahlen bei neu verkauften Smartphones. Hintergrund dürfte die hohe Inflation in den vergangenen Monaten und eine allgemein schlechtere Stimmung bei den Konsumenten angesichts der wirtschaftlichen Stagnation sein. Der Umsatz im Online-Handel insgesamt sank laut dem Branchenverband BEVH 2023 sogar um fast zwölf Prozent.

Inflation lässt Interesse steigen

Aus Sicht des Rebuy-Geschäftsführers Philipp Gattner kommen seinem 2004 gegründeten Unternehmen die steigenden Preise im Gesamtmarkt zugute. "Die Nachfrage nach gebrauchten Produkten ist deutlich angestiegen", sagte Gattner zu Capital.de. "Ein Grund dürfte sein, dass die Leute weniger Kaufkraft haben und damit die Preissensibilität zugenommen hat."

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Auch die Zahl der Geräte, die bei der Plattform ankommen, hat nach Angaben des Unternehmens im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Verkaufswillige können Rebuy ihre alten Produkte anbieten. Das Unternehmen bewertet sie daraufhin, bietet einen Preis an, überholt die Geräte und verkauft sie an andere Interessenten. Neben dem Geschäft mit Unterhaltungselektronik, das etwa drei Viertel der Umsätze ausmacht, verkauft das Unternehmen auch alte Bücher und andere Medienträger.

Roboter prüfen die Geräte

Die Bewertung der Smartphones und anderer Geräte verläuft bei Rebuy zunehmend automatisiert. In einem eigenen Logistikzentrum in Falkensee bei Berlin werden die Produkte technisch und optisch von Robotern geprüft, ein Algorithmus legt dann fest, ob das Gerät angenommen wird – und zu welchem Preis. Nach Angaben Gattners hat die Automatisierung dazu geführt, dass ein größerer Teil der dem Unternehmen angebotenen Geräte auch tatsächlich verwertet werden kann. "Wir nehmen jegliche Subjektivität aus der Bewertung und erreichen dadurch eine extrem hohe Ankaufsquote", sagt Gattner. Bei Apple-Smartphones, die den Verkäufern in den neueren Modellreihen noch mehrere Hundert Euro einbringen können, liegt die Ankaufsquote laut Rebuy bei annähernd 95 Prozent.

Für die Zukunft kann sich Gattner auch weitere Produktkategorien wie Küchengeräte auf der Plattform vorstellen. Seinen Schwerpunkt sieht der Rebuy-Chef allerdings darin, das traditionelle Geschäft noch weiter auszubauen. "Wir haben in unserem Kernmarkt noch extrem viel Potenzial", sagt er. "Der Markt für gebrauchte Unterhaltungselektronik wird ja noch sehr stark wachsen."

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